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05 | 06 | 2013
British Columbia und Yukon

Tagebuch Kanada 16. Juni bis 19. Juli 2010

Um das Tagebuch ein bisschen übersichtlicher zu gestalten, zeigen wir nur die aktuellen Berichte in voller Länge.  Wer einen älteren Bericht wie diesen anschauen möchte, klickt einfach auf weiterlesen

26. Juni
Weiter ging es via Lillooet nach Clinton. Wir fahren wieder durch wunderbare Landschaften und auch heute haben wir Glück. Ein Bär schlendert vor dem Auto über die Strasse. Es ist immer wieder beeindruckend so einem Tier zu begegnen. Wir sind aber trotzdem bei jeder Begegnung froh, dass wir dabei im sicheren Auto sitzen. Wir haben zwar in der Zwischenzeit einen Pfefferspray gekauft um einen Bären abzuwehren, wenn uns denn wirklich einer in wilder Natur begegnet und frech wird. Ob wir in einem solchen Moment an den Pfefferspray denken würden oder ihn gerade im Auto vergessen haben? Ja, es ist wohl besser für alle, wenn er nie zum Einsatz kommt. Wie sagte ein Ranger zu Weggu? „Der Pfefferspray führt dazu, dass wir dem Bär nachher noch besser schmecken.“ Nicht gerade gute Aussichten. Wie dem auch sei, wir verbrachten den Abend auf dem Camping in Clinton und verstanden uns ausgezeichnet mit einem pensionierten Paar aus dem Okanagan-Gebiet in Kanada. Die beiden waren zwei Monate im Norden unterwegs gewesen (natürlich in einem richtig fetten Wohnmobil) und versorgten uns entsprechend mit guten Tipps.

27. Juni
Wir fuhren über das Fraser Hochplateau nach Williams Lake. Nach einer abwechslungsreichen Fahrt durch schöne Landschaften verbrachten wir die Nacht am McLeese Lake.


28. Juni
Bei der Weiterreise wollte unser Truck am kleinen Anstieg einfach nicht wegfahren. Der Motor drehte zwar hoch, aber die Kupplung des Automatikgetriebes wollte einfach nicht beissen. Nach ein bisschen Warmlaufen und Anlauf holen ging es dann doch. Wir hatten aber eigentlich schon fast von Anfang an das Gefühl gehabt, dass sich das automatische Schaltgetriebe ab und zu ein wenig speziell verhielt. Wir beschlossen deshalb die Ursache genau untersuchen zu lassen. Wir fuhren zu einem Spezialisten für automatische Getriebe, der sich unsere Geschichte anhörte und dann messerscharf feststellte, dass es sich dabei um ein Problem mit der Steuerungselektronik des Schaltgetriebes handelte. Das sei halb so schlimm, in einer halben Stunde gewechselt und das Teil koste auch nur 400 Dollar. Er konnte die Arbeit auch gleich ausführen. Eine Stunde später übernahmen wir unser Fahrzeug wieder und tatsächlich das Schaltverhalten war ganz anders. Die Schaltvorgänge dauerten nur noch ganz kurz. Der Mann hatte uns den Tag gerettet. Wenn es nicht diese Steuerungselektronik gewesen wäre, käme nur noch eine Revision des gesamten Getriebes in Frage. Dauert eine Woche und kostet 3000 Dollar. Wir machten uns also ziemlich beruhigt auf die Weiterreise nach Vandeerhof, wo wir am Tachick Lake einen einsamen Campingplatz bezogen. Wir machten uns wieder einmal ein grosses Lagerfeuer und zum Nachtessen gab es Spargeln und Rindssteak vom Grill.

29. Juni
Wir beschlossen am Morgen einen Tag länger an dem wunderschönen See zu verbringen. Weggu fing mit Hilfe des Campingplatzwarts einige grosse fette Fische, welche wir am Abend grillten. Chrige hatte in der Zeit den Camper geputzt und Holz gehackt, bis sie Blasen hatte. Wir sahen auch einen sehr schönen Fischadler, den Pandion haliaetus (kannst du guck link), mit schwarzer Augenbinde, einem schönen schwarz
-weissen Gefieder und viele Wildgänse mit ihren Jungen.

30. Juni
Vom Tachick Lake ging es weiter via New Hazelton nach Old Hazelton. Da bezogen wir die Unterkunft auf einem Campingplatz, der von Indianern geführt wird. Es war nicht viel los und deshalb wohl auch um 17 Uhr niemand mehr im Office. Eine Infotafel informierte, wir sollen doch einfach einen Platz suchen und am nächsten Tag im Office bezahlen. Machten wir doch glatt.

1. Juli
Nachdem wir gestern den Campingplatz nicht bezahlen konnten, war am Morgen um 9 Uhr noch immer niemand im Office, der Geld von uns wollte. Da es auch keinen Briefkasten gab in den Geld eingeworfen werden konnte, mussten wir den Platz mit schwerem Herzen ohne Bezahlung verlassen! Wir fuhren weiter in Richtung Terrace, wo wir uns auf der Touristeninformation noch ein bisschen weiterbilden wollten. Es gibt in der Gegend so genannte blonde Braunbären (nicht Albinos), die anscheinend nur in dieser Gegend vorkommen. Da dies eine genetische Angelegenheit sei, haben Schwarzbärenmütter einfach ab und zu einen blonden Nachwuchs. Wir notierten sofort die Sichtungen der blonden Bären der letzen Tage und fuhren in Richtung der aktuellsten Sichtungen los. Leider liefen uns die Bären nicht einfach vor das Auto. Was blieb uns also übrig als eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Dabei fiel uns ein, dass die Frau von der Touristeninformation gesagt hatte, dass nur Touristen auf Campingplätze gingen, die Kanadier campierten alle „wild“. Gesagt, getan: Wir machten uns auf die Suche nach einem Platz für die Nacht. Chrige hatte den ultimativen freien Campingplatz am Ende einer Forststrasse an einem schönen Seeufer gefunden. Also nichts wie los, doch nach ungefähr zwei Kilometern auf Forststrassen wurde die Straße immer schlechter. Es gab keine Wendemöglichkeit, und wir mussten zum ersten Mal unser 4x4 einsetzen um nicht stecken zu bleiben. Nach einigen schwierigen Kilometern fanden wir endlich die Möglichkeit zu wenden Wir machten uns auf den Rückweg zur
Hauptstrasse und bezogen dann einige Kilometer weiter einen schönen Platz direkt am See. Da bei der vorgängigen Holperei in der zum Teil sehr steilen Forststrasse die Aufhängung unseres Campers Schaden genommen hatte, machte sich Weggu sofort an die Reparatur.

2. Juli
Wir fuhren früh los. Am Vorabend hatte uns ein Einheimischer der ursprünglichen Sorte, also ein Indianer besucht und gesagt, dass am Fluss kurz vor Nass Camp bereits die Lachse angekommen seien und sich da zu Tausenden im Fluss sammelten. Die Netzfischerei der Indianer sei voll im Gange und wir sollen einfach hingehen und sagen, dass wir aus der Schweiz kämen. Die Indianer vor Ort würden uns sofort einen grossen fetten Lachs schenken. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, suchten und fanden schließlich die beschriebene Stelle am Fluss. Leider war kein einziger Fischer mehr da - oder noch nicht. So wie wir uns das vorgestellt hatten, dass man die Lachse vom Ufer aus schwimmen sehen könnte, war das leider auch nicht. Dafür sichteten wir einige Seeadler, die am Flussufer auf fette Beute warteten. Wir fuhren also weiter, zuerst durch ein Gebiet, welches anfangs des zwanzigsten Jahrhunderts bei einem Vulkanausbruch mit Lava überflutet worden war. Damals hatten viele in dem Gebiet lebende Indianer das Leben verloren. Wir nahmen die Nebenstrasse von der 113ten Strasse rüber auf die 37 zur Cranberry Junction in Richtung Alaska, fünfzig Kilometer Schotterstrasse der mittleren Art. Wir benötigten dafür über zwei Stunden. Von da ging es weiter die 37 hoch bis zur Meziadin Kreuzung, und von da ein Abstecher nach Stewart (noch in Kanada), und Hyder, zwei Kilometer weiter (schon in Alaska, also USA). Der Umstand, dass wir schon jetzt einen zwar nur kurzen Ausflug nach Alaska unternahmen, führte bei Weggu zu einiger Verzweiflung. Er wollte doch die Tagebücher von Kanada und Alaska trennen, findet es aber doof, tageweise zwischen zwei Tagebüchern hin und her zu springen. Chrige fand die Verwirrung, die sie mit dieser Routenwahl gestiftet hatte, aber sehr lustig, und Weggu wird wohl eine Lösung finden.

3. Juli
Vom Campingplatz in Hyder fuhren wir früh und ohne Frühstück los um am Bear River die ersten zu sein und Grizzlys und Schwarzbären in Massen zu treffen. Dieser Bear River ist weltbekannt, weil da die Bären von einem sicheren Holzsteg und aus nächster Nähe beim Fischen von Lachsen beobachtet werden können. Wir wussten, dass wir dafür zu früh waren, da die ersten Lachse erst so in zwei Wochen eintreffen würden. Der Höhepunkt der Bärenfischerei ist dann Ende Juli und in der ersten Woche im August. Wir waren aber guter Dinge, dass ein paar Bären schon Ausschau halten würden, ob nicht doch der eine oder andere Lachs ein paar Tage früher eintrifft. Leider taten uns die Bären den Gefallen nicht. Wir fuhren also weiter zum Salmongletscher. Dieser war ziemlich in Nebel gehüllt, aber trotzdem einen Ausflug wert. Wir waren am Schluss fast vier Stunden unterwegs und hatten nur gerade drei  Murmeltiere und ein Eichhörnchen gesehen. Wir trugen es mit Fassung und kehrten danach wieder nach Kanada zurück, um auf dem schönen Campingplatz in Meziadin zu übernachten.

4. Juli
Eine sogenannte Überbrückungsetappe über die Route 37 nach Dease Lake. Es geht zuerst durch eine gebirgige Gegend und durch Berge und Täler bis sich die Landschaft kurz vor Dease Lake ändert. Es wird flacher und die Bäume sind nur noch klein. Tundra wird das wohl genannt. Wir hatten in dieser Gegend auf Bären und richtig fette Elche gehofft, aber leider war es heute und nur ganz kurz ein Schwarzbär. Der nahm, als er unser Auto gehört hatte, sofort Reissaus. Wir übernachten auf einem schlichten Campinglatz in Dease Lake und kriegten endlich wieder eine warme Dusche.

5. Juli
Wir suchten am Morgen einen Mechaniker auf um unseren vom Ausflug des 1. Juli immer noch etwas ramponierten Camper wieder in Form zu bringen. Weggu war aber von dem Mechaniker nicht überzeugt und so beliessen wir es vorerst wie es ist. Wir machten uns stattdessen auf zum Telegraph Creek. Der Weg dahin führt fast 120 Kilometer über Schotterstrasse mit bis zu 20 Prozent Steigung/Gefälle. Beim Aussichtspunkt am Kilometer 90 beschlossen wir, dass 18 Prozent genug seien und dass wir die 20 Prozent nicht auch noch austesten wollten, auch deshalb, weil wir für die 90 Kilometer fast drei Stunden gebraucht hatten. Wir machten uns also auf der gleichen Route auf den Rückweg und unser Truck schlug sich ein Mal mehr bravourös und kletterte auch die steilsten Hänge mit, wie schien, durchaus noch Reserve hinauf. Zurück auf der Route 37 (Haben wir schon geschrieben, dass diese Strasse auch Cassier Highway genannt wird?) fuhren wir weiter bis Jade City. Dies sei die „Weltstadt des Jade-Steins“, heisst es in der Beschreibung. Wir hatten eine solche Weltstadt zwar auch schon in Neuseeland besucht, aber was soll’s. Chrige kaufte drei einfache Jaderinge, von denen Weggu annimmt, sie seien als Geschenke bestimmt. Danach fuhren wir bis zum Baya Lake, wo wir den Forstcampingplatz bezogen. Heute gab es Fleischkäse, gebratenen Speck, Gemüse und Spiralen zum Nachtessen. Sehr lecker, der Fleischkäse war wie zu Hause.

6. Juli
Zuerst nach Watson Lake um einen neuen Versuch einer Camper-Reparatur zu starten. Dieser Mechaniker wollte gar nichts damit zu tun haben und nannte uns die richtige Adresse für unseren Fall: ein Campingservice in Whitehorse. Gut, das lag auf unserem Weg und nur ungefähr 500 Kilometer weiter. Wir schauten uns aber vor der Weiterfahrt noch die Schildersammlung an, für welche Watson Lake weltberühmt ist. Unter den 17.000 Schildern fanden wir auch sehr viele aus der Schweiz. Pro Jahr werden es übrigens 3.000 Schilder mehr und die Tendenz ist immer noch steigend.

7. Juli
Wir fuhren nach Whitehorse und liessen unseren Camper von zwei Fachleuten beurteilen. Was die uns mitteilten war nicht wirklich erfreulich. Da uns der Camper bei unserem ungewollten 4x4 Ausflug in steilstem Geländer richtig verrutscht war, wurde die ganze Aufhängung beschädigt. Die Kosten für eine Reparatur waren nahe an dem Preis, welchen wir für den Camper bezahlt haben. Wir zogen uns mit dieser Information auf den Caribou Campingplatz ungefähr 20 Kilometer südlich zurück und versuchten eine Lösung für den Schlamassel zu finden. Der Campingplatz gehört einem Schweizer aus dem Emmental, Tinu Maurer und wird von ihm wirklich gut geführt. Gleich neben dem Camping gibt es auch ein sehr gutes Restaurant, welches auch von einem Paar aus der Schweiz geführt wird und unter anderem auch Schweizerspezialitäten serviert. Wirklich lecker.

8. bis 10 Juli
Tagsüber waren wir auf der Suche nach einem anderen Camper und einer anderen, weil billigeren Methode zur Reparatur unseres Campers. Es gab viel zu bedenken und wenigstens Weggu war nicht immer bester Laune. Wir entschlossen uns aber am 10. Juni, trotz der hohen Kosten, die dabei anfielen, den Camper gegen einen neueren aus dem Jahr 2007 einzutauschen. Dieser Entscheid ist sicherlich - darüber waren wir uns klar - der richtige. Er reist aber einen empfindliches Loch in unserer Reisekasse. Aber was soll alles Grübeln, wir können es nicht mehr ändern. Wir haben jetzt einfach einen neueren und viel leichteren Camper. Vielleicht können wir ja den Betrag durch reduzierten Dieselverbrauch (wegen dem Mindergewicht) wieder reinholen. (Ein kleines Witzchen wird ja wohl erlaubt sein.) Wir blieben die ganze Zeit bei Tinu auf dem Caribou und pflegten gute Kontakte.

11. Juli
Tag des WM Finales. Tinu hatte sich nicht lumpen lassen und im Blockhaus vom Campingplatz einen Fernseher eingerichtet. Da sassen wir, ungefähr zehn Personen (Schweizer, Liechtensteiner, Amerikaner und Kanadier) und schauten den Final an. Einfach schade, dass es nicht mehr Goals gegeben hat. Aber ein Final im Blockhaus in Kanada ist unvergesslich. Schaut euch mal das Bild an.

12. Juli
Den Camper konnten wir erst am nächsten Tag abholen. Heute war also der Tag den alten auszuräumen und alles im Dodge auf den Hintersitzen unterzubringen. Gar nicht so einfach, aber Chrige schaffte es mit Bravour. Auch geputzt wurde wie wild und so kam es das wir am Abend fast so weit waren, dass wir den alten am liebsten behalten hätten.

13. Juli
Der grosse Tag. Wir fuhren zu Fraserway RV um unser Teil abzuholen und es klappte alles bestens. Danach fuhren wir wieder zu Tinu um einzurichten. Der Tag ging schnell vorbei und beim Einräumen entdeckten wir leider - lieber zu früh als zu spät - doch einige Mängel am neuen Camper. Diese schienen aber nicht gravierend und wir hatten ja eine Garantie von sechs Monaten vereinbart. Wir mussten aber wohl oder übel noch einen Tag länger bleiben um die Sachen in Ordnung zu bringen.

14. Juli
Wir hofften die Garantiearbeiten könnten rasch erledigt werden und hatten vor weiter nach Skagway zu reisen. Wir verabschiedeten uns deshalb schweren Herzens von Tinu. Wir waren ja eine Woche bei ihm gewesen und hatten uns sehr gut mit ihm verstanden. Danach ging es wieder zum Fraserway um unser Anliegen darzulegen. Es war überhaupt kein Problem. Die Fehler wurden sofort anerkannt und akzeptiert. Es ging nur um die benötigte Zeit für die Reparatur. Diese dauerte länger, als wir gedacht hatten. So bekamen wir unser Teil erst um 15:30 Uhr wieder und fuhren deshalb für eine weitere Nacht zu Tinu. Dies sollte aber unsere definitiv letzte Nacht auf dem Caribou RV Park werden.

15. Juli
Wir hatten es nicht eilig und verliessen den Campingplatz gegen 10 Uhr und fuhren in Richtung Skagway. Endlich waren wir wieder unterwegs. Die Fahrt war sehr abwechslungsreich und wir hielten unterwegs oft an und fotografierten. Die Stimmung war unglaublich, vielleicht gerade weil es sehr stark bewölkt war. Bei Caribou Crossing legten wir einen Zwischenstopp ein und schauten die wirklich gute Ausstellung von toten, sprich ausgestopften Tieren an. Im Gelände ausserhalb beobachteten wir uns junge und ausgewachsene Schlittenhunde bei ihrer Arbeit. Dabei sind wie immer schöne Bilder entstanden. Weiter ging die Fahrt durch die einsame Gegend nach Skagway. Die kleine Stadt mit weniger als 900 Einwohnern wird während der Hauptsaison täglich von bis zu vier Kreuzfahrtschiffen à ca. 2.000 Passagieren besucht. Eine Westernstadt mit Kreuzfahrtschiffen an der Stadtgrenze. Schaut euch das Bild im Fotoalbum an. Von Skagway aus führt die legendäre und sicherlich fantastische Zugstrecke auf den White Pass. Auf Grund des starken Nebels in der Gegend des Passes verzichteten wir schweren Herzens auf diesen Ausflug. Wir sind bummelten noch ein bisschen herum und verbrachten die Nacht illegal am Hafen, da wir am nächsten Morgen schon um 05:50 Uhr für die Fähre einchecken mussten.

16. Juli
Wir erwischten die Fähre wie geplant. Die Überfahrt nach Haines dauerte ca. eine Stunde. Da angekommen suchten wir die Information auf, um zu erfahren, wo wir denn den Bären beim Fischen zuschauen könnten. Wir besichtigten ein lokales Museum, welches die Weisskopfadler als Hauptthema hat und fuhren dann zu dem uns zur Bärenbeobachtung empfohlenen Campingplatz. Wir hatten aber kein Glück und konnten leider keinen einzigen Bären beobachten.

17. Juli
Wir fuhren los um über den Chilkat Pass zur Haines Junction und von da wieder auf den Alaska Highway zu gelangen. Zu Beginn der Fahrt war das Wetter schlecht und alle schönen Berge, die es da zu sehen gäbe, waren mit Wolken verhangen. Je weiter wir aber fuhren umso besser wurde das Wetter. Die Landschaften, durch die wir fuhren, waren eindrücklich und erinnerten ein bisschen an Passstrassen in der Schweiz, nur ist ein einziger Pass fast so lang wie die Schweiz breit. Wir fuhren ca. 170 Kilometer bis zum Takhanne River. Da wollten wir die Nacht verbringen, weil es da Bären und Elche zu sehen gäbe. Wir übernachteten aber nicht auf dem staatlichen Campingplatz, sondern direkt am Fluss. Da war es erstens schöner und zweitens kostenlos. Wir verbrachten einen netten Nachmittag und Abend mit Hedy und Werner aus Neuseeland. Die beiden sind ursprünglich aus der Schweiz, genauer aus Luzern, und sind nach Neuseeland ausgewandert. Sie geniessen ihren Ruhestand und sind pro Jahr ca. vier Monate auf Reisen. Dieses Jahr zwei Monate Kanada und zwei Monate Australien. Dabei reisen die beiden im Austauschverfahren. Das funktioniert wie folgt:
Du kommst in mein Land und kannst kostenlos meinen Camper für eine definierte Zeit benutzen. Ich komme nachher in dein Land und benutze deinen Camper für die gleiche Zeit.
Was es nicht alles gibt, aber wir finden das wirklich eine gute Idee und wünschen den beiden von hier weiterhin eine gute Reise. Bevor wir es vergessen: Die beiden wollen im Jahr 2012 in die Schweiz. Wer einen Camper hat und interessiert wäre, ein bis zwei Monate in Australien oder Neuseeland im Austauschverfahren zu reisen, kann sich ja mal bei uns melden.

18. Juli
Leider ist der Bär gestern nicht gekommen und vom Elch haben wir heute Morgen auch nur noch eine frische Spur gefunden. Also weiter und zwar bis zum Quill Creek. Auch hier wieder dasselbe, es soll Bären und Elche haben. Am Morgen war es noch stark bewölkt, aber je weiter wir fahren, wird es schöner und schöner. Wir beziehen unser Nachtlager direkt am Fluss vor einer einmaligen Bergkulisse. Ob die Viecher wohl heute kommen?

19. Juli
Leider kommen die Viecher auch hier nicht und wir fahren weiter via Haines Junction zurück auf den Alaska Highway und dann direkt nach Alaska. Die Strasse dahin ist unter aller Kanone. Durch den Permafrost, der keiner mehr ist, schmilzt die Strasse sozusagen unter dem Teer weg. Solche Löcher in einer Strasse haben wir noch nie gesehen. Durchschnittliche Reisegeschwindigkeit: unter 40 km/h. Wir übernachten kurz nach dem Grenzübergang in Alaska in Port Alcan.

Weiter geht es im Tagebuch von Alaska


Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 06. Mai 2012 um 11:08 Uhr