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05 | 06 | 2013
4 Wochen Peru

Peru 22. Juni bis 17. Juli 2011 von der Grenze via Lima nach Cusco

Um das Tagebuch ein bisschen übersichtlicher zu gestalten, zeigen wir nur den aktuellen Berichte in voller Länge.  Wer einen älteren Bericht anschauen möchte,  geht einfach ganz nach unten und klickt beim entsprechenden auf weiterlesen.


22. Juni

Die Einreise für Chrige und Weggu war unkompliziert, schnell und kostenlos. Bei unserem Gespann sah es dann schon anders aus und zog sich ziemlich in die Länge. Der Höhepunkt an diesem Grenzübergang war, dass uns der Nationalpolizist fragte, ob wir beim ihm Geld wechseln wollten. Das muss man sich vorstellen, die Geldwechsler gibt es ja an jedem Grenzübergang in Zentral- und Südamerika. Aber dass sie von der Polizei Konkurrenz erhalten, weil die selbst etwas verdienen will, ist schon speziell. Na ja, der Kurs war gut und wir wollten ja keinen Ärger mit der Nationalpolizei, also haben wir brav gewechselt. Eine Stunde später war auch für unser Gefährt der Papierkram erledigt und wir konnten nach Peru einreisen. Es ging noch 15 Kilometer bis Suyo, wo wir im Hof der Hosteria Amazone übernachteten.

23. Juni
Chrige wollte noch ein bisschen warm, Meer und so, also fuhren wir an die Küste nach Mancora. Vor den Strassen und deren Benutzern hatten wir ein wenig Respekt. Fast alle hatten uns gewarnt, die Strassen seien sehr schlecht und die Peruaner führen wie Idioten. An diesem Tag konnten wir weder das eine noch das andere feststellen. In Mancora fanden wir direkt am Strand einen schönen, kostenlosen und bewachten Parkplatz. Dort trafen wir Nicole und Martina aus Deutschland. Die beiden hatten wir bereits beim Verschiffen in Panama getroffen.

24. und 25. Juni
Wir verbrachten zwei ruhige Tage bei sehr schönem Wetter mit Baden, Lesen, Tagebuch schreiben und natürlich mit dem Updaten der Homepage. Dazwischen tauschten wir mit den beiden Frauen Informationen aus. Am zweiten Abend gingen wir mit beiden in eine „Luxuskneipe“ Nachtessen. Der Preis für eine Vorspeise, eine Hauptspeise und Saft betrug weniger als drei Franken pro Person. Nicht schlecht und das Essen hat uns wirklich geschmeckt.


26. Juni
Sonntag – es ging weiter via Catacoas, wo wir uns den Silbermarkt anschauen wollten. Es war aber so ein Puff in der Stadt, dass wir es dann doch liessen und lieber weiterfuhren. Der von uns angepeilte Standplatz war leider nicht wirklich durch eine Strasse erschlossen. Meistens stimmen ja die GPS-Daten, welche wir von anderen Reisenden haben, sehr genau. Aber es gibt halt auch immer wieder faule Eier, bei denen vielleicht nur eine Ziffer der Daten falsch ist. Wir fuhren also weiter und fanden kurze Zeit später einen eigentlich ganz netten Platz hinter einer Fabrikmauer am Strand. Der Platz war zwar schön, aber es hatte da definitiv zu viele Fliegen. Wir waren fast den ganzen Abend damit beschäftigt die Viecher, welche zu Hunderten in unseren Camper geflogen waren, zu erlegen. Dies war vor allem wichtig, weil sie zwar aussehen wie normale Fliegen, aber stechen können. Also keine angenehmen Zeitgenossen.

27. Juni
Nach einer ruhigen Nacht ging es mit einigen Restfliegen an Bord weiter nach Tucume, wo wir die Inkaruinen anschauten. Leider wird sind da noch Ausgrabungen im Gang und es ist nur ein kleiner Teil der Anlage für Besucher zugänglich. Der Teil Huaca les Balsas ist recht gut gemacht, aber der Rest der Anlage, na ja. Danach fuhren wir noch bis Guadelupe, wo wir bei der Tankstelle von Petroperu übernachten.

28. Juni
Die nächste Ruine auf dem Programm hiess Chan Chan und liegt in Trujillo. Die Anlage beeindruckt vor allem durch Ihre Ausmasse. Eigentlich ist bis jetzt nur einer von vielen Tempeln ausgegraben und kann besichtigt werden. Dieser ist über 700 Meter lang und 300 Meter breit. An den Ausgrabungen war auch ein Schweizer Namens Tschudi massgeblich beteiligt. Nach der Ruine fuhren wir zu unserem Nachtlager in Huanchaca.

29. Juni
Wir fuhren zur Pyramide der Sonne und des Mondes, ein wenig ausserhalb von Trujillo. Im Moment ist nur die Pyramide der Sonne freigelegt und erforscht. Die Ausgrabungen an der Pyramide des Mondes haben erst begonnen. Die Sonnenpyramide ist vor allem für ihre sehr farbigen und gut erhaltenen Zeichnungen bekannt. Diese sind wirklich beeindruckend. Das neu erbaute Museum gibt viel Information über die Geschichte der Region. Dabei wird auch gut erklärt, dass die Inkas ihr grosses Wissen zu einem grossen Teil aus älteren Kulturen bezogen hatten. Wer die Details anschaut, erkennt schnell einmal, dass viele der grossen Errungenschaften, welche den Inkas zugeschrieben werden, viel älter sind. Ein Beispiel dafür sind die raffinierten Bewässerungssysteme für die Landwirtschaft. Diese wurden von Volksstämmen schon Hunderte von Jahren vor den Inkas erstellt. Nach dem Besuch fuhren wir noch bis Santa, wo wir bei einer Tankstelle übernachteten um uns auf den nächsten sicherlich anstrengenden Tag vorzubereiten.

30. Juni
Schon um 7 Uhr fuhren wir los um den Canyon de Pato – auf deutsch Entenschlucht – zu durchqueren. Die ersten paar Kilometer waren noch geteert, aber dann ging es auf Schotterstrassen dem Rio Santo entlang durch eine bezaubernde Landschaft. Auf der ganzen Strecke durchfuhren wir über 40 Tunnels und wir waren uns nicht immer sicher, ob wir da wirklich durchpassten. Bei den ersten Tunnels musste Chrige deshalb noch aussteigen und kontrollieren, ob auch alles gut ging. Dabei konnte sie gleich ein paar Fotos machen. Wir kamen langsam voran und verfuhren uns einmal trotz GPS. Die Strasse war sehr eng und die Tunnel allesamt einspurig. Wir waren froh, dass hier nicht allzu viel Verkehr herrschte, denn mit unserem breiten Camper war Kreuzen gar nicht so einfach. Schlussendlich benötigten wir für die 170 Kilometer bis nach Caraz über acht Stunden. Nicht zuletzt auch, weil wir sehr oft anhielten um die unglaublichen Bilder einzufangen. Wir erreichten müde und abgekämpft den Standplatz La Pigna Lodge. Dort waren wir nicht die einzigen Gäste. Auf dem Parking waren vier Paare – alle am Weltreisen. Zweimal Schweiz, einmal Frankreich und einmal England. Die Schweizer sind wieder mal in der Überzahl. Meist sind dies ja die Deutschen, aber Deutschland hat ja auch zehnmal mehr Einwohner als die Schweiz.

1. Juli
Wir machten uns, im wahrsten Sinne des Wortes, auf den Weg, zur Laguna Paron. Diese liegt ca. 30 Kilometer ausserhalb und 2.000 Höhenmeter über Caraz. Ohne GPS wären wir wohl dreimal an der ersten Verzweigung vorbeigefahren. Wie immer in Peru gab es kein Schild, aber diesmal sah es nicht einmal nach einem Weg aus. Wir fragten nach, ob unser GPS Recht habe und es war wirklich so: Dieses schmale Gässchen ging es hoch. Zuerst war die Strasse zwischen den Häusern extrem schmal. Dies änderte sich nach einem Kilometer, dafür wurde aber die Strassenqualität merklich schlechter. Wir nahmen es gemütlich und brauchten für die 15 Kilometer zum Parkeingang eineinhalb Stunden. Da angekommen sagte uns der Parkwächter, wir könnten nicht weiterfahren, da wir zu schwer und zu breit seien. Natürlich meinte er dabei nicht uns, sondern unser Gespann. Weggu wolle aber gar nichts wissen und bestand auf den Parkeintritt. Kaum hatten wir die Schranke hinter uns, wurde es wirklich haarig und wir verstanden so langsam, was der Parkwächter gemeint hatte. Die Strasse war eigentlich schmaler als unser Gefährt und die Kurven waren so eng, dass wir oft nur mit Vor- und Zurücksetzen, und auch dann nur um Millimeter durchpassten. Es wurden harte 16 Kilometer, der Chauffeur schwitzte und Chrige war wütend, weil sie nach den Warnungen eigentlich umkehren wollte. Kurz vor der Lagune auf 4.200 Meter stellte der Chauffeur auch noch fest, dass die Bremsen nicht mehr funktionierten, aber da es die ja beim Hinauffahren nicht wirklich brauchte, fuhr er weiter. Oben angekommen sahen wir dann die Bescherung. Der Bremsschlauch vorne rechts war gerissen und mit Bremsen war gar nichts mehr. Es hätte zwar schlimmer kommen können, wenn der Bremsschlauch erst beim Runterfahren gerissen wäre. Da wären wir in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Aber auch so waren wir über zwei Stunden von der Zivilisation entfernt nicht gerade guter Dinge. Auf dem Parkplatz waren zum Glück zwei Ausflugsautos mit Einheimischen. Denen zeigten wir unser Problem. Einer von ihnen versprach einen Mechaniker zu organisieren und am nächsten Morgen mit ihm hochzufahren um unser Problem zu beheben. Danach reiste die Gruppe ab und von vier Sechstausendern umgeben hatten wir die schöne Lage für uns alleine.

2. Juli
Am nächsten Morgen waren wir schon früh auf den Beinen und machten uns Gedanken, ob der Mechaniker wirklich auftauchen würde. Gegen 10 Uhr sahen wir weit unten ein Auto, welches sich die schmale Strasse hochquälte. 10 Minuten später war es oben, der Mechaniker stieg aus und machte sich gleich an die Arbeit. Er hatte natürlich keine Originalteile und war deshalb darauf angewiesen zu improvisieren. Aber das machte er gut und innert kürzester Zeit. Wir vereinbarten aus Sicherheitsgründen die 2.000 Höhenmeter ins Tal dem Fahrzeug des Mechanikers zu folgen. Es ging alles sehr gut und beim Herunterfahren schien uns die Strecke auch nicht mehr ganz so schlimm wie am Vortag, aber es war trotzdem immer noch sehr knapp. Es ging aber alles gut und knapp drei Stunden später waren wir wieder in der La Pigna Lodge. Die anderen Camper von vor zwei Tagen waren abgereist, dafür war der Norweger Espen mit seiner Freundin angekommen.

3. Juli
Wir überlegten lange und diskutierten mit den Norwegern über eine mögliche Übernachtungsmöglichkeit, bevor wir uns auf den Weg machten. Wir fuhren auf guter Strasse Richtung Küste und kamen eigentlich zügig voran, als uns auf gerader Strecke ein anderer Camper  entgegenkam. Dieser kannte gar nichts und fuhr gleich an den Strassenrand um mit uns einen Schwatz zu halten. Wie sich herausstellte, waren es Berner aus Biel. Die Elsbeth und der Heinz hatten die Reise fast gleichzeitig mit uns in Kanada begonnen. Wir waren den beiden aber erstaunlicherweise noch nie begegneten. Wir schwatzten fast eine Stunde und unterhielten uns dabei köstlich. Danach fuhren wie weiter bis nach Barranca, wo wir am Strand eine Unterkunft fanden.

4. Juli
Wir hatten am Morgen entschieden, dass wir ohne Zwischenstopp bis Lima fahren würden. Die Fahrt führte uns durch eine Wüstenlandschaft, welche ab und zu von bewässerten und dadurch sehr fruchtbaren grünen Abschnitten unterbrochen wurde. Schon 40 Kilometer vor Lima sahen wir an der Strasse die ersten „Hütten“ der Armen. Sie bestehen aus quadratisch angeordneten Schilfmatten, einige von ihnen verfügen nicht mal über ein Dach. Peru ist zwar gemäss Rangliste das wohlhabendere Land als Ecuador, aber die Schere zwischen Arm und Reich ist weiter geöffnet und die Armut der unteren Schichten ist viel grösser. In Lima steuerten wir unseren Übernachtungsplatz an, wo wir von den Sicherheitskräften sofort begrüsst und eingewiesen wurden. Ein ruhiger Platz, der für die nächsten Tage unser Standort sein sollte.

5. bis 7. Juli
Wir verbrachten die Tage um uns auf unsere Gäste vorzubereiten. Weggu war zusammen mit Mechanikern damit beschäftigt das Auto wieder auf Vordermann zu bringen und Chrige suchte nach zusätzlichem Einrichtungsmaterial für unseren Camper, da wir ja nun bald zu viert sein würden. Die Tage vergingen wie im Flug und wir hatten nur noch knapp Zeit einmal in das Zentrum von Miraflores zu gehen, wo wir die beiden Reisenden Nicole und Martina trafen.

8. Juli
Alles war bereit und wir verbrachten einen gemütlichen Tag, bevor wir gegen 16 Uhr ein Taxi charterten, welches uns zum Flughafen brachte. Der Flug der beiden hatte nur ein paar Minuten Verspätung. Es dauerte dann aber über eine Stunde, ehe Liselotte, die Mutter, und Rachel, das Patenkind von Chrige, endlich in die Ankunftshalle eintrafen. Danach fuhren wir zu unserem Camper, wo wir noch ein wenig schwatzten, bevor die Beiden todmüde ins Bett plumpsten.

9: Juli
Wir schliefen alle sehr gut und standen erst gegen 8 Uhr auf. Weggu ging frisches Brot kaufen und dann wurde in aller Ruhe gefrühstückt. Danach wurde noch ausgepackt und verstaut, bevor wir uns auf einen Ausflug zum Place Amore am Larcomar machten. Wir schauten uns da ein wenig um und machten uns dann zu Fuss auf den Rückweg. Dabei waren die Frauen in ihrem Element, und es kam gelegen, dass Liselotte ihre Regenjacke im Flieger vergessen hatte. So hatten alle eine gute Ausrede um sich die Einkaufszentren anzuschauen. In diesem Gebiet der Stadt hatten wir überhaupt nicht den Eindruck in einem armen Land zu sein. Das ganze Quartier sah sehr europäisch aus. Wir fanden nach einiger Suche eine Regenjacke und kehrten gegen 5 Uhr ziemlich müde zum Camper zurück. Chrige kochte uns ein ausgezeichnetes Nachtessen, bevor wir gegen 10 Uhr schon wieder todmüde in die Federn gingen.

10. Juli
Wir besuchten die Altstadt von Lima. Am Eingang der Altstadt liefen wir mitten in einen Umzug. Es sah aus wie an der Fasnacht. Farbige Kostüme, Masken, Musik und lauter fröhlichen Menschen. Wir schauten dem Treiben eine Zeitlang zu, bevor wir uns an die Besichtigung der Altstadt – übrigens auch ein Weltkulturerbe – machten. Lima liegt auf der Grenze zweier tektonischen Platten und wurde bereits dreimal, zuletzt 1746, durch Erdbeben fast ganz zerstört und mit viel Aufwand wieder aufgebaut. Das alte Zentrum gefiel uns allen sehr gut und wir genossen den Ausflug. Gegen 17 Uhr waren wir wieder zurück im Camper, wo noch viel getratscht wurde, da wir wegen dem vielen Fastfood vom Nachmittag gar nicht so hungrig waren.

11. Juli
Es war Zeit Lima zu verlassen und so fuhren wir auf der Panamericana Richtung Süden. Es dauerte fast eine Stunde oder eben 30 Kilometer, bis wir die Stadtgrenze von Lima erreichten. Es ist wirklich eine riesige Stadt mit geschätzt 10 bis 14 Millionen Einwohnern. Wir kamen gut voran und erreichten schon gegen 14 Uhr die Ortschaft Paracas, wo wir vor dem Stadtpark unser Nachtlager bezogen. Danach buchten wir einen Schiffsausflug für den nächsten Tag, bevor wir uns das kleine, aber ziemlich touristische Städtchen anschauten. Gegen 19 Uhr gab es ein feines Nachtessen und da sich unsere Besucher bereits an unseren Schlafrhythmus gewöhnt hatten, waren wir schon um 21 Uhr bettschwer.

12. Juli
Wir waren um 07:45 Uhr am Hafen und bei weitem nicht die Einzigen. Der Ausflug zu der Isla Ballestas schien sich als Geheimtyp rumgesprochen zu haben. Ausser uns warteten sicherlich noch weitere 100 Touristen. Da aber nur etwa 20 Personen in ein Boot passen, war es am Schluss nicht so schlimm. Ausserdem fuhr unser Schiff als erstes los. Wir waren kaum fünf Minuten unterwegs, schwammen schon die ersten Delphine um unser Boot herum. Sie waren zwar nicht gerade in Stimmung eine Show zu zeigen, zogen aber gemütlich weiter und liessen sich durch uns nicht stören. Nach dem Intermezzo ging es weiter und bald kamen wir zu El Candelabro, einem 128 Meter hohen Scharrbild. Das ist eine Zeichnung im Hang einer Insel, welche schon von Weitem zu sehen ist. Die Bedeutung der Figur, die einen Dreizack oder einen Kaktus darstellt, wurde nie genau geklärt. Weiter ging es zur Insel Ballestas, welche wir einmal umrundeten. Dabei sahen wir Seelöwen, Pinguine, Pelikane und riesige Kolonien diverser Vogelarten. Die Insel scheint fast zu klein um all den Vögeln Platz zu bieten. Gegen 10 Uhr waren wir wieder zurück und fuhren durch eine atemberaubende Wüstenlandschaft in die Reserva Nacional de Paracas und von da zu einem wunderschönen Standplatz direkt am Meer.

13. Juli
Nach einer sehr ruhigen Nacht – nur die Wellen waren zu hören – fuhren wir zur Oase von Huacachina. Dort hatten wir nicht einmal Zeit einen Standplatz zu suchen, sondern wurden direkt von einem geschäftstüchtigen Hotelbesitzer angesprochen, welcher uns im Gegenzug für eine Sandbuggytour einen kostenlosen Standplatz beschaffen wollte. Nach längerem Hin und Her waren wir uns einig und parkten unser Gefährt im Hinterhof des Hotels direkt am Swimming Pool. Rachel und Chrige buchten eine Tour in die umliegende Wüste um mit einem Sandboard die Dünen hinunterzusausen. Die Intelligenteren aus unserer Gruppe liessen das sein und verbrachten nach einem Oasenrundgang den Nachmittag gemütlich am Pool oder im Internetcafe. Zum Glück ging bei diesem Hochrisikoausflug alles glatt und die beiden Abenteurer kehrten wohlbehalten und ziemlich aufgedreht zurück. Der Ausflug hatte ihnen „mega“ gefallen.

14. Juli
Wir wären eigentlich gerne noch einen Tag länger geblieben, aber am Morgen war es stark bewölkt und so fuhren wir weiter. Es ging über 160 Kilometer wieder durch eine endlos scheinende Wüste, welche nur ab und zu an Flussläufen von ein wenig grün unterbrochen wurde, nach Nazca. Unterwegs besuchten wir das Museum der Erforscherin der Nazca Linien, Maria Reiche aus Deutschland, und danach den Aussichtspunkt direkt an der Panamericana, von wo aus wir die Bilder des Baumes und der Hände anschauen konnten. Ab da war es nicht mehr weit bis zum Hotel Suiza, wo wir eine Unterkunft für die Nacht beziehen wollten. Es hätte fast alles gut geklappt, aber ein Stromkabel hing ziemlich tief und trotz Nachfragens wurden uns befohlen weiter zu fahren. Dies führte zum Glück zu keinem Schäden am Camper, aber zu einer umgerissenen Lampe des Hotels.

15. Juli
Eine Mammutetappe lag vor uns. Wir wollten die halbe Strecke bis Cusco zurücklegen, also über 300 Kilometer. Ab Nasca ging es gleich ab in die Berge und wir stiegen und stiegen und erreichten bald einmal 4.000 Meter. Die Landschaft war einmalig und mit jeder Bergkette, die wir überquerten, wechselte sie ihr Gesicht. Zuerst war es nur steinig, dann aber wurde es nach und nach ein wenig grün. Wir bekamen die ersten wilden „Lamas“, die Guanako zu sehen, welche in Herden von etwa 25 Tieren über die Alplandschaft zogen. Wenig später sahen wir dann die ersten Lama- und Alpakaherden. Die Tiere tragen zur Kennzeichnung die Farben ihres Besitzers als Bändel an den Ohren.

Da Lama nicht gleich Lama ist, hier eine Auflistung mit Fotos: Lamalogie

Für unsere Gäste und auch unser braves Gespann gab es einen neuen Höhenrekord: 4.557 Meter über Meer. Nach fast sieben Stunden Fahrzeit erreichten wir das Städtchen Chalhuanca, wo wir unser Gefährt am Dorfplatz abstellten. Danach machte Chrige mit unseren Gästen Liselotte und Rachel noch einen Dorfrundgang, von dem sie, wie nicht anders zu erwarten, mit zwei Säcken von frischen Früchten zurückkamen.

16. Juli
Nach einer nicht so ruhigen Nacht auf dem Dorfplatz, wo um Mitternacht noch ein Fussballspiel abgehalten wurde, waren wir früh unterwegs, um weitere 310 Kilometer bis Cusco zurückzulegen. Wieder gab es unvergessliche Fotomotive entlang der Strecke. Trotzdem legten aber nur zwei kurze Pausen ein und gelangten schliesslich nach einigem Suchen – und am Schluss mit Polizeibegleitung – zum Campingplatz Quinta Lala, wo sich laut anderen Reiseberichten viele Camperreisende treffen. Tatsächlich waren dann auf dem Platz sechs Camper, von denen wir vier Parteien bereits kannten. Wie wir am Abend erfuhren, waren kurz vor unserer Ankunft noch drei andere Fahrzeuge aus der Schweiz auf dem Platz. Die hatten wir knapp verpasst.

17. Juli
Die Frauen machten sich auf den Weg zum Sonntagsmarkt in Pisac, während Weggu sich ans Tagebuch machte. Während sich der Transport zum Markt als recht schwierig und zeitaufwändig erwies und sie erst gegen 11 Uhr da ankamen, kam Weggu mit dem Tagebuch gut voran und konnte sich schon um 14 Uhr auf den Weg in die Stadt und auf die Suche nach Bier machen. Der Rückweg gestaltete sich ziemlich schwierig. Er hatte zunächst überlegt, mit dem Taxi zurückzufahren und deshalb nicht aufgepasst, wo der Weg lang führte. Dann aber hatte er den Gedanken wieder verworfen und war doch zu Fuss gegangen, aber dies dauerte nun fast zwei Stunden anstatt 15 Minuten. Die Frauen kamen gegen 17 Uhr müde, abgekämpft, vollgepackt, aber zufrieden auf dem Campingplatz an.

Zuletzt aktualisiert am Montag, 15. August 2011 um 22:08 Uhr