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05 | 06 | 2013
Das touristische Costa Rica

Costa Rica 20. März bis 9. April 2011 von Nicaragua bis zum Parque Nacional Volcan Irazu

Um das Tagebuch ein bisschen übersichtlicher zu gestalten, zeigen wir nur den aktuellen Berichte in voller Länge.  Wer einen älteren Bericht anschauen möchte,  geht einfach ganz nach unten und klickt beim entsprechenden auf weiterlesen. 

20. März
Einreise in Costa Rica. Der Grenzposten liegt nur ungefähr 500 Meter von dem von Nicaragua entfernt. Zuerst mussten wir sechs Dollar bezahlen um unser Fahrzeug zu desinfizieren. Danach konnten wir unser Gespann parkieren und wurden in ein Gebäude gewiesen um unser Einreisevisum zu beantragen. Wieder brav ein Formular ausfüllen und schon erhielten wir unseren Stempel, diesmal kostenlos. Costa Rica tut sehr viel für die Touristen und die Einnahmen aus diesem Wirtschaftszweig haben inzwischen dem wichtigsten Produkt, dem Kaffee den Rang abgelaufen. Mit unserem Stempel ging es zur Versicherung für unser „Casa Rodante“. Dies war schnell erledigt. Damit über die Strasse zum Zoll. Dort erhielten die Einfuhrpapiere für unser Fahrzeug und der Beamte sah noch kurz in den Camper, hatte aber nichts zu beanstanden. Der nette Mann erklärte uns, wir müssten nun mit all den Papieren zum Zoll. Komisch, dachten wir, da waren wir gerade, und auch er war ja ein Zollbeamter. Es ist in jedem Land ein bisschen anders und meist so aufgebaut das jeder nur einen kleinen Anteil der Arbeit macht. Das ist ja ganz praktisch, so gibt es automatisch mehr staatliche Stellen. Wir fuhren also wieder ein Haus weiter und wurden da in das Zollbüro gewiesen. Es war ziemlich voll und nur ein Schalter war besetzt. Die meisten der Männer schienen Lastwagenfahrer zu sein, die ihre Ware abfertigen wollten. Normalerweise werden ja Touristen auf der Durchreise bevorzugt behandelt und an den Lastwagen, welche ja ganze Ladungen zu verzollen haben, vorbeigeschleust. Dem war aber hier gar nicht so. Unter dem Diktat der Lastwagenchauffeure musste sich der hinterste und letzte Tourist in die Reihe einfügen und warten. Mal was anderes. Es dauerte etwa eine Stunde, bis wir endlich die offiziellen Papiere und Stempel erhielten und damit in Costa Rica einreisen durften. Von der Grenze aus waren es nur noch 25 Kilometer bis zu unserem Tagesziel, der Finca Canas Castilla in Sonzapote. Da haben sich die Schweizer Agi und Guido Sutter in den letzten 14 Jahren ein Paradies geschaffen. Auf der Gästefarm mit Campingmöglichkeit wimmelt es nur so von Tieren. Es hat Brüllaffen, Klammeraffen, Waschbären, Faultiere, Krokodile, alle Arten von Vögeln und Schmetterlinge. Das Krokodil im Fluss konnten wir direkt von der Terrasse der Finca aus beobachten. Ein schöner und warmer Platz für Naturliebhaber. Mehr Infos über die beiden und deren Finca findet ihr auf 
www.canas-castilla.com.

 

21. März

Wir suchten im nahegelegenen La Cruz einen Geldautomaten. Den fanden wir auch bald, aber laut seiner Anzeige hatte er ein Verbindungsproblem und gab uns deshalb kein Geld. Wir hatten aber zum Glück noch ein paar Colones und kauften damit eine Telefonkarte um Chriges Mutter Liselotte, anzurufen. Die hatte nämlich Geburtstag. Wir versuchten es im Laufe des Morgens einige Male, aber es war immer besetzt. Also gingen wir in ein Internetkaffee um mit Skype wenigstens ein SMS zu schicken. Das klappte dann auch und wir hofften, dass wenigstens dies bei Liselotte ankommen würde. Da wir aber nun fast keine Colones mehr hatten, fuhren wir ohne Einkauf zurück in die Finca. Da verbrachten wir einen gemütlichen Nachmittag. Am Abend assen wir zusammen mit den anderen Gästen das von Agi gekochte Nachtessen. Geschnetzeltes mit Rösti und Gemüse. Es war ein wahrer Gaumenschmaus. Danach gab es dann noch einen Kaffee mit Grappa, was Weggu nach sehr langer Zeit zum ersten Mal wieder geniessen konnte.

 

22. März 
Wieder war es an der Zeit weiter zu fahren. Wir verabschiedeten uns von den Gästen und dem Team Canas Castilla. Unterwegs versuchten noch einmal in La Cruz an Geld zu kommen. Leider wieder ohne Erfolg. Wir fuhren deshalb zum nächstgrösseren Ort Liberia und da klappte es gleich beim ersten Automaten. Danach war wieder einmal Einkaufen im grösseren Stil angesagt. Wir fanden in einem fast amerikanischen Einkaufszentrum alles, was wir benötigten. Mit vollem Kühlschrank fuhren von dort ein paar Kilometer zurück zum Nationalpark Rincon de la Vieja. Unterwegs sahen wir noch das Schild eines Autoelektrikers und da unser Rücklicht am Camper nicht mehr funktioniert, machten wir mit ihm gleich einen Termin für den nächsten Tag. Wir machten eine zweistündige Rundwanderung und verbrachten die Nacht auf dem Parkplatz des Parks. Ein sehr stürmischer Wind zerrte wie wild an unserem Camper und zwang uns zu später Stunde zum Umparkieren.

 



23. März
Wie vereinbart waren wir um 10 Uhr beim Autoelektriker. Dieser begann sofort mit der Suche aber es war nicht so einfach. Irgendwo gab es einen Kurzschluss. Nach längerem Suchen fand er dann die Ursache. An zwei Kabeln hatte sich die Isolation mehr oder weniger aufgelöst, was unser Problem verursachte. Die Kabel wurden ersetzt und siehe das Rücklicht leuchtete wieder. Wir wollten an diesem Tag eigentlich auch noch eine neue Alarmanlage einbauen lassen. Die Fernbedienung der bestehenden funktionierte seit Längerem nicht mehr. Wir hatten in den vergangenen Wochen vieles versucht um dafür Ersatz zu erhalten. Aber die Fernbedienung kostet ohne den Transport von Kanada nach Costa Rica oder Panama gleich viel wie hier eine ganze Alarmanlage mit zwei Fernbedienungen. Der Elektriker hatte aber für die Reparatur des Lichtes viel länger gebraucht als er gedacht hatte und deshalb wartete schon der nächste Kunde. Wir verabreden einen neuen Termin für den nächsten Morgen und fuhren zu Agi und Guido zurück.

 

24. März
Die Alarmanlage war nach zwei Stunden eingebaut. Wir werden mit den Funktionen vertraut gemacht und dann ging es endlich weiter. Es waren nur ungefähr 70 Kilometer bis zum Parque National Marino Las Paulas in Las Palmas. Das ist ein Naturschutzgebiet für Schildkröten, welche an diesem Strand ihre Eier vergraben. Vom Ranger vor Ort erfahren wir, dass die Saison schon vorbei sei und wir keine Schildkröten mehr sehen könnten. Nichtsdestotrotz fahren wir zum Strand, wo wir auf einem Parklatz unter Palmen und direkt am Meer einen Standplatz für die Nacht fanden. Nach 18 Uhr war dann auch der letzte Surfer verschwunden und wir hatten den Strand ganz für uns.

 

25. März
Weil es so schön war blieben wir gleich noch einen Tag länger, genossen das schöne Wetter und den Strand.

 

26. März
Gestern hatte uns der Wächter vom Parkplatz erzählt, dass in einer 15 Kilometer entfernten Bucht auch jetzt noch Schildkröten ankommen um ihre Eier abzulegen. Da wir das gerne sehen möchten und 15 Kilometer nicht all zu weit sind machten wir uns auf den Weg zum Playa Real oder Playa Pirate, wie sie an den Strassenschildern angeschrieben ist. Die Strasse dorthin war zum Teil eine schlechte Schotterstrasse, aber der schöne Parkplatz direkt am Strand entschädigte uns dafür. Da es Samstag war, hatten sich auch ein paar wenige Touristen verirrt. Wir hatten es aber gemütlich und genossen einen weiteren Tag mit Nichtvieltun. Wie uns gesagt wurde, sollten die Schildkröten ab 19 Uhr auftauchen. Pünktlich machten wir uns auf die Suche, aber dummerweise versteckte sich der Mond hinter den Hügeln und es war stockfinster. Um die Schildkröten nicht zu stören, sollten wir kein Licht verwenden. Weggu fiel deshalb fast über eine Schildkröte, welche darob so erschrak, dass sie gleich wieder zurück ins Meer flüchtete. Ein bisschen weiter vor sahen wir rote Lichter. Da waren Touren mit Führern unterwegs und scheinbar soll das rote Licht die Schildkröten nicht stören. Da bekamen wir im Rotlicht die erste Schildkröte zu sehen. Diese, über die vielen Menschen auch nicht gerade glücklich, zog sich aber auch wieder ins Meer zurück. Da uns nicht behagte die Tiere zu stören, machten wir einen Rückzug und kehrten zum Camper zurück.

 

27. März
Wetter, Strand einfach alles perfekt. Wir blieben deshalb noch einen Tag länger und gingen es tagsüber gemütlich an. Am Abend gingen wir diesmal eine halbe Stunde früher auf die Pirsch. Wir hatten mehr Glück als am Vorabend und bekamen die erste Schildkröte noch bei Dämmerlicht zu sehen. Wir konnten beobachten, wie sie ein Nest grub, aber dann wurde es zu dunkel und wir traten den Rückzug an. Die angetroffenen Schildkröten sind übrigens mit einer Länge von fast einem Meter sehr beeindruckend.

 

28. März
Früh morgens trennten wir uns schweren Herzens vom schönen Strand. Das heisst, das wollten wir. Unser Auto sprang nicht an. Die Batterie war durch den Wind. Hat wohl etwas mit der neuen Alarmanlage zu tun, denn vorher konnten wir bei warmen Temperaturen eine Woche stehen und hatten keine Probleme. Wir bauten eine Batterie des Campers aus, schlossen sie an die Autobatterie an und warteten zehn Minuten, damit etwas von deren Saft auf die Batterie des Autos übertragen wurde. Danach ein Startversuch - und ganz knapp sprang der Motor an. Das ging noch einmal gut, denn an diesem Morgen waren wir die einzigen Gäste am Strand. Mit schnurrendem Motor fuhren wir nach Sante Elena. Das ist eine Stadt umgeben von Nationalparks und ein Muss für einen Costa Rica Besucher. Die Strassen, die wir an diesem Tag gewählt hatten, waren aber sehr schlecht und so brauchten wir für die letzten 35 Kilometer fast drei Stunden. Da angekommen buchten eine Tour im Monteverde Nationalpark und gingen dann schlafen. Morgen müssen wir schon um 06:15 Uhr auf den Bus. Das soll noch einer sagen, wir machen Urlaub.

 

29. März

Die dreistündige Tour startete wie geplant, aber wir erschraken ob der vielen Touristen, welche zusammen mit uns schon am Morgen früh unterwegs waren. Nichts war es mit Ruhe. Wir fanden dann trotz des Schocks unseren Führer und waren schon bald in einer Achtergruppe im Park unterwegs. Das Hauptziel jedes Besuchers dieses Parks ist eine Quetzal zu sehen. Das ist zwar das Nationaltier von Guatemala, aber da leider fast nicht mehr zu finden. Wir hatten Glück, schon bald sahen wir ein Weibchen und der Tag war gerettet. Aber es kam noch viel besser: Wir beobachteten an diesem Tag insgesamt drei Weibchen und ganz am Schluss noch ein Männchen. Dies wirkt vor allem wegen seinen langen Schwanzfedern sehr imposant. Als Zugabe gab es dann noch einen der seltenen schwarzen Truthähne hoch in den Bäumen zu bewundern. Es hat uns sehr gut gefallen und deshalb buchten wir beim gleichen Führer auch noch eine Nachttour. Diese startete dann um 17 Uhr und da waren wir ein bisschen weniger erfolgreich. Wir bekamen ausser ein paar Insekten nur ein Faultier mit seinem Jungen zu Gesicht. Aber es war ein guter Tag gewesen und wie wir später erfahren, haben andere viel Geld investiert und waren zwei ganze Tage mit Führer im Park unterwegs und haben nicht einen Quetzal zu sehen bekommen.

 

30. März
Beim Abschied in Santa Helena gab uns eine Mitarbeiterin noch eine Adresse am Lago de Arenal. Da wir noch keine Ahnung hatten, wo wir denn die Nacht verbringen wollten, schrieben wir uns diesen Geheimtipp gerne auf. Nach eineinhalb Stunden Fahrt via Tilaran sahen wir das erste Mal den Lago de Arenal. Rund um den See haben sich sehr viele Deutsche und auch Schweizer niedergelassen und wer diese Umgebung sieht, versteht das sofort. Es ist ein Paradies. Entlang des Sees ist alles saftig grün bewachsen. Es wachsen die exotischsten Pflanzen wie bei uns das Unkraut. Solch eine Farbenpracht ist fast, aber nur fast, schon kitschig. Wir fuhren rund um den See und da wir nichts Gescheites zum Campen fanden fuhren wir zum Geheimtipp vom Morgen der Residenz Essencia of Arenal in El Castillo. Die ungeteerte und lausige Strasse bis dahin war die Hölle, aber es lohnte sich. Die Aussicht auf den Vulkan und den See von hoch oben am Hang ist unglaublich. An diesem Tag hatte Chriges Vater Geburtstag und wir versuchten wie schon bei Liselotte den ganzen Tag diesen zu erreichen. Es war aber vergebliche Mühe, er war einfach nicht zu Hause.

 

31. März
Der sehr aktive Volcan Arenal darf nicht mehr bestiegen werden, weil 1998 ein Tourist und 2000 eine Touristin mit ihrem Führer ums Leben kam. Uns wurde deshalb empfohlen den direkt neben dem Arenal gelegenen Volcan Chato mit seinem Kratersee zu besuchen. Damit wir uns nicht mit den schlechten Strassen herumärgern mussten, liessen wir uns mit einem Gemeinschaftstaxi zum Fuss des Vulkans fahren. Ab da ging es zu Fuss auf Wanderwegen, die direkt mit der Qualität der Strassen mithalten können. Es war mehr ein Klettern denn ein Wandern, aber nach zwei Stunden waren wir schweissgebadet auf dem Gipfel. Der See liegt ungefähr 100 Meter unter dem Krater und da wollten wir noch hinunter. Das war nun wirklich nicht jedermanns Sache. Das hatte mit einem Weg nichts mehr zu tun und wir waren vor allem damit beschäftigt nicht abzustürzen. Unten angekommen mussten wir uns stärken, zum Glück hatte Chrige am Morgen noch feine Pouletsandwichs gemacht. Den Rückweg schafften wir dann auch noch. Um 16 Uhr hatten wir wieder ein Gemeinschaftstaxi bestellt um zu einem heissen Bach zu fahren und da zu baden. Es klappte alles wie am Schnürchen und wir genossen das Gratisbad im angenehm warmen Bach. Da wir nach dem heissen Bad zu faul zum Kochen waren, liessen wir uns im Essencia mit dem dreigängigen Abendmenu zu 11 Dollar bekochen. Es war zwar vegetarisch und wir mussten auch noch beim Kochen helfen, aber es war wirklich gut. Für die interessierten hier die Homepage
www.essencearenal.com

 

1. April
Reise zum Parque National Volcan Poas. Die letzten 30 Kilometer fuhren wir auf der Strasse 126, welche nach unserer Karte eine grössere asphaltierte Strasse sein sollte. Die Realität war aber einmal mehr anders: Die Strasse war nicht asphaltiert, in einem hundslausigen Zustand und die Brücken waren zum Teil so schmal, dass wir kaum durchpassten. Camper Fahren ist in Costa Rica ein Abenteuer. Beim Park angekommen bestätigte sich was wir schon vermutet hatten: Im Park durfte nicht übernachtet werden. Wir fuhren also ein paar Kilometer zurück und fanden auf dem Parkplatz vom Restaurante Mirador del Poas einen guten Übernachtungsplatz.


2. April
Wie immer waren bei den Ersten, die den Park besuchten. Wir sahen uns den rauchenden Krater an und marschierten danach noch zu einem älteren, in dem sich über die Jahrhunderte nicht nur ein See, sondern auch eine üppige Vegetation gebildet hat. Danach ging es in Richtung Cariari. Die Route führte ganz knapp an San Jose, der Hauptstadt vorbei. Da in Costa Rica Strassenschilder eine aussterbende Rasse darstellen und die Strassenkarten nur für eine Grobplanung taugen, gibt es nur eins: immer wieder anhalten und fragen. Dabei gaben wir immer die nächstgrössere Stadt als Ziel an und das ging auch eine Zeitlang gut. Aber dann gab es wohl mit unserer Aussprache des nächsten Ortes ein Problem mit zwei ähnlich lautenden Namen. Wir fuhren zweimal ein paar Kilometer hin und zurück, bis wir dies herausfanden. Danach erreichten wir aber ohne Probleme Cariari. Wir wollten am nächsten Tag den Parque National de Tortuguero besuchen und erkundigten uns vor Ort über den Transport. Der Bus fährt um morgens um 6 Uhr, also nichts mit Ausschlafen. Beim Hotel Vista el Tortuguero fanden wir einen schönen Platz, an dem wir übernachten und unseren Camper während des Ausfluges auch stehen lassen konnten. Chrige plauderte dann noch die halbe Nacht mit der Chefin und ein paar Angestellten. Also sozusagen ein kostenloser Spanischkurs.

 

3. April
Es scheint, dass nur wenige Gringos so früh aufstehen, denn ausser uns hatte es nur gerade zwei Ausländer. Die anderen Reisenden im Bus waren Einheimische. Die Fahrt führte uns nach La Pavona. Da stiegen wir in ein 15 Meter langes Holzboot. Der Ausflug hätte sich nur schon wegen dieser Bootsfahrt gelohnt. Der Fluss war eng, kurvig und überall lag Fall- und Schwemmholz. Die Bootsführer sind richtige Meister der Steuerkunst. Es ging oftmals nur um Zentimeter, aber es passte immer ganz knapp. Auch die Landschaften und die Vegetation entlang des Flusses waren unbeschreiblich. In diesem feuchten und warmen Klima gedeiht die Pflanzenwelt von alleine. Wir sahen auch ein paar Vögel und ein junges Krokodil. Nach zwei Stunden Bootsfahrt waren wir in Tortuguero und suchten uns als erstes ein Zimmer für die kommende Nacht. Wir wurden rasch fündig und bei 20 Dollar für das Zimmer konnte man auch nicht meckern. Danach buchten wir für den nächsten Tag einen Bootsausflug und schauten uns das Dorf an. Tortuguero hat nur 1.000 Einwohner, wird aber täglich von etwa 600 Touristen besucht. Ganz schön was los, aber es da viele nur Tagestouristen sind, welche sofort ein Boot besteigen um eine Tour im Nationalpark zu machen, sahen wir im Dorf selber nicht viele Touristen. Wie der Name schon sagt, sind die Schildkröten die Hauptattraktion der Stadt. Sie kommen im Nationalpark zu Tausenden an den Strand um ihre Eier abzulegen. Da verschiedene Arten hier ihre Nester bauen, ist es fast das ganze Jahr möglich die Tiere zu beobachten - ausser natürlich im März!

 

4. April
Um 05:30 Uhr holte uns der Bootsführer ab, und zu acht bestiegen wir ein kleines Boot, in welchem wir durch den Nationalpark gerudert wurden. Dabei bekamen wir viel zu sehen und unser Führer wusste sehr viel über die Natur und die Tiere zu erzählen. Wir sahen verschieden Reiher, Kaimane mit ihren Jungen, einen Pfeilgiftfrosch und einen Leguan namens Helmbasilisk, der mit zwölf Stundenkilometern hochaufgerichtet mit kräftiger Unterstützung des langen Schwanzes auf den Hinterbeinen über das Wasser rennt. Er wird deshalb auch Jesusechse genannt. Nach dem gut dreistündigen Ausflug schauten wir noch zu Fuss den Nationalpark an, und danach ging es mit dem Boot zurück via La Pavona nach Cariari, wo wir noch die Nacht verbrachten.

 

5. April
Wir wollten via Porta Limon nach Cahuita fahren. Chrige hatte die gute Idee, dass wir uns ja hier mal nach einer Möglichkeit der Verschiffung unseres Campers erkundigen könnten. Normalerweise verschiffen die Reisenden von Panama aus nach Kolumbien. Da gibt es aber nur eine Gesellschaft, welche diese ausführt und entsprechend hoch sind die Kosten. Ein paar Kilometer vor Porto Limon hielten wir bei einer Speditionsfirma und fragten nach, ob uns hier bei unserem Anliegen geholfen werden könnte. Da unser Spanisch scheinbar zu schlecht war, wurde bald einmal der Chef gerufen, denn der konnte Englisch. Er war äusserst liebenswürdig und hilfsbereit und kontaktierte einen Geschäftspartner, der uns weiterhelfen könnte. Rasch war ein Termin vereinbart und schon eine Stunde später trafen wir ihn in einem Restaurant in Porto Limon. Er nahm die notwendigen Angaben auf und versprach uns eine Möglichkeit zu suchen und uns per Mail auf dem Laufenden zu halten. Danach fuhren wir noch nach Puerto Viejo, wo wir den Camper bei einer coolen Bar namens Rocking J’s abstellen können.

 

6. April
Wir mieteten Velos und fuhren entlang der schönen Küste bis nach Manzanillo. Da spazierten wir am postkartenverdächtigen Sandstrand und genossen einen ruhigen Tag, bevor wir die zehn Kilometer zurück strampelten.

 

7. April
Gegen morgen hatte es zu regnen begonnen. Wir verschoben deshalb unseren geplanten Ausflug in den Cahuita National Park und blieben im Rocking J’s, wo wir am Tagebuch und an der Homepage arbeiteten.

 

8. April
Das Wetter war etwas besser, was so viel heisst wie es regnete nicht. Eir fuhren die paar Kilometer bis zum Parque National de Cahuita. Dort parkierten wir das Fahrzeug beim Infocenter Porte Vargas. Von da fuhrt ein Weg bis nach Cahuita, manch
mal am Strand entlang, oft aber ein bisschen im Urwald. Wir bekamen einiges zu sehen: Freche Waschbären und Kapuzineräffchen, die recht aufdringlich wurden, aber auch Vögel, Echsen und eine zitronengelbe hochgiftige Schlange, welche zum Glück schlief. Bei der Rückkehr zum Camper machten wir uns ein Sandwich, was einem Waschbären nicht entging. Der wollte gleich den ganzen Camper nach Essbarem untersuchen. Das liessen wir aber nicht zu und verjagten den frechen Kerl. Danach fuhren wir die paar Kilometer bis zur Playa Negra bei Cahuita, wo wir die Nacht bei einem Hotel verbrachten.

9. April
Es hatte fast die ganze Nacht geregnet. Gegen Morgen wurde der Regen so heftig, dass sogar der seit 5 Uhr nervende Vogel seinen Gesang einstellte. Dafür trommelte es sehr laut auf dem Dach, was dazu führte, dass wir sehr früh aufstanden und uns auf den Weg zum Parque Nacional Volcan Irazu machten. Es regnete fast die ganze Strecke von 200 Kilometern. Erst ganz zum Schluss während der letzten 20 Kilometer entlang der Gemüsefelder an den fruchtbaren Hängen des Vulkans zeigte sich die Sonne für ein paar Minuten. Das Nachtlager schlugen wir ein paar Meter von der Strasse entfernt direkt vor dem Parkeingang auf.

Zuletzt aktualisiert am Montag, 09. Mai 2011 um 21:03 Uhr