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05 | 06 | 2013
Von Schmetterlingen, Azteken und Mayas

Mexiko 10. Janaur bis 13. Februar 2011 von San Miguell de Allende bis Uxmal
Um das Tagebuch ein bisschen übersichtlicher zu gestalten, zeigen wir nur den aktuellen Berichte in voller Länge.  Wer einen älteren Bericht anschauen möchte,  geht einfach ganz nach unten und klickt beim entsprechenden auf weiterlesen.

 10. bis 14. Januar
Nachdem sich die Spanischlehrerin immer noch nicht gemeldet hatte, waren wir zu einer Sprachschule gelaufen um uns nach den Preisen für Privatunterricht zu erkundigen. Zwei Stunden pro Tag sollten umgerechnet 40 Dollar kosten. Wir überlegten kurz und dann entschieden, gleich die ersten beiden Stunden zu nehmen. Danach waren wir noch zwei weitere Stunden mit unseren Aufgaben beschäftigt. So ging es die nächsten vier Tage weiter. Zwei Stunden Unterricht und danach zwei bis drei Stunden lernen. Es hat uns ganz schön geschlaucht. Bei Chrige sind die Fortschritte gut zu erkennen, beim Weggu hapert es noch ein bisschen. Aber das wird dann wohl noch. Ab und zu spazierten wir ins hübsche Städtchen, um dort in einer der zahlreichen Bäckereien einzukaufen. Beim Eingang erhält jeder ein grosses Blech und eine Brotzange. Damit bewaffnet wird im Geschäft rumspaziert. Während die Angestellten laufend das aus der Backstube ankommende Gebäck einräumen, kann sich jeder nehmen, was er mag. Damit geht es zur Kasse und da wird bezahlt. Zwei schöne Sandwichbrötchen kosten umgerechnet 40 Rappen und schmecken sehr gut. Wir verzichteten deshalb in der Zeit, die wir in San Miguel de Allende verbrachten, darauf selber zu backen. Andere Tätigkeiten waren Kirchen zu fotografieren, Kaktus zu kochen - schmeckt ganz lecker - mit den Nachbarn auf dem Camping zu plaudern und natürlich E-Mails zu schreiben und zu beantworten. Es waren ein paar schöne Tage und tat uns gut, mal wieder etwas Gehirnsport zu treiben.
 

15. Januar
Zuerst verabschiedeten wir uns von den Campingnachbarn und füllten im Einkaufszentrum vor Ort die Vorräte auf. Danach ging es zu unserem Tagesziel, einem Camping mit heissen Quellen in Los Azufres. Für die etwa 220 Kilometer dahin benötigen wir fast fünf Stunden. Dies nicht etwa, weil die Strasse schlecht war, sondern weil jede noch so kleine Ortschaft zum Schutz ihrer Einwohner mindestens 3 Topes (Bodenwellen) auf die Durchgangsstrasse baut. Bei etwas grösseren Ortschaften sind es dann schnell mal 12 dieser blöden Topes. Die Dinger sind zum Teil so hoch, dass mit maximal 5 Stundenkilometern darüber gefahren werden kann. Es geht deshalb nicht besonders schnell vorwärts. Übernachtet haben wir auf dem Camping des Clubhotels Tejamaniles. Die heissen Quellen der Anlage hatten wir uns für den nächsten Tag aufgespart.
 

16. Januar
Wir waren um 9 Uhr die ersten Gäste in der Thermalquelle und wärmten uns nach der kalten Nacht bei 0° langsam wieder auf. Wir hatten geglaubt diese Temperaturen hinter uns zu haben. So kann man sich täuschen. Das Zentralland von Mexiko ist fast überall 2000 Meter über Meer oder noch höher gelegen. Aber egal, tagsüber klettert das Thermometer auch in diesen Höhen locker über 20°. Nach dem gemütlichen Bad fuhren wir zu unserem Tagesziel El Rosario ins Monarch Mariposa Sanctuary. Der Parkplatz vor dem Eingang des Parks liegt auf fast 3000 Metern. Es war Sonntag und jede Menge los. Wir  wurden sofort von Jugendlichen bedrängt, welche - natürlich für ein paar Pesos - auf unser Gespann aufpassen wollten. Da investierten wir natürlich gerne etwas Geld. Der Weg zum Parkeingang wurde dann zum Spiessrutenlauf. Links und rechts des schmalen Weges steht Holzhüttchen an Holzhüttchen und alle wollten uns etwas verkaufen. Es war schon ein bisschen stressig und machte den Weggu ganz nervös. Beim Parkeingang zahlten wir den Eintritt von vier Franken pro Person und erhielten auch gleich eine Führerin, welche uns zu den 300 Höhenmeter weiter oben zu sehenden Schmetterlingen führen sollte. Sie hiess Rosa und war nicht mehr die Jüngste. Sie forderte uns unterwegs immer wieder auf eine Pause einzulegen, aber natürlich nur, weil ihr der Schnauf ausging. Nach einiger Zeit mussten wir aber fast um ihr Leben bangen, denn sie schnaufte wie ein Walross. Wir legten deshalb eine kurze Pause für sie ein. Danach ging es aber zügig weiter zu den Schmetterlingen. Es sind Millionen dieser Monarch-Falter, die hier überwintern, bevor sie sich im März auf den Weg ins 4500 Kilometer entfernte Kanada machen. Es ist schwierig zu verstehen, dass ein Schmetterling in der Lage ist so eine Distanz zurückzulegen.
 

Mehr Infos zu diesen Faltern findet ihr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Monarchfalter
wobei uns der Punkt 5 dieses Berichtes am meisten fasziniert hat. Die Schmetterlinge kommen über fünf bis sieben Generationen immer wieder an denselben Ort um zu überwintern. Aber erst nach mehreren Generationen kehren sie an den ersten Ort der Überwinterung zurück. Aus der ersten Generation ist dann aber keiner mehr am Leben. Wie also finden sie diesen Ort wieder?
 

17. Januar
Nach einer kühlen Nacht stiegen wir noch einmal den Berg hinauf um zu sehen, wie die Schmetterlinge „auftauen“. Diese hängen zu Tausenden wie Trauben in den Bäumen und sind durch die Kälte starr. Als wir um 10 Uhr eintrafen, brachen gerade die Sonnenstrahlen durch die Baumkronen. Es dauerte noch fast eine halbe Stunde, bis sich die ersten Schmetterlinge so weit erwärmt haben, dass ein Flugversuch gestartet werden konnte. Den Ersten folgen dann immer mehr. Es ist kaum zu glauben. Tausende Schmetterlinge machen Lärm beim Fliegen. Diesen hört man nur deshalb normalerweise nicht, weil ja meist nur wenige auf einmal herumfliegen. Gegen Mittag liessen wir den Berg und dessen Schmetterlinge in Ruhe und fuhren weiter. Das Ziel war es nach San Juan Teotihuacan zu gelangen und dabei Mexiko City zu umfahren. Von anderen Reisenden wussten wir, dass dies sehr schwierig sei. Versucht haben es alle, aber gelungen war es nur wenigen. Diejenigen, die es nicht geschafft hatten, waren mit einer mehrere Stunden dauernden Stadtdurchquerung belohnt worden. Wir wollten also grösste Vorsicht walten lassen. An diesem Tag schafften wir es bis El Quinto. Da übernachteten wir vor einem kleinen Hotel.
 

18. Januar
Es gibt in Mexiko City und im gesamten Distrikt ein Gesetz, welches das Fahren an einem bestimmten Tag verbietet. Der Tag wird durch die letzte Nummer des Kennzeichens festgelegt. Wir hatten am Vorabend mit Entsetzen festgestellt, dass wir heute den Nicht-Fahrtag gezogen haben. Wir entschlossen uns, weil wir ja nicht weiterfahren konnten, im nahegelegenen Tula eine Werkstatt aufzusuchen um herauszufinden, warum unsere ABS-Warnlampe leuchtete. Da angekommen fragten wir einen netten Herrn nach einer Dodge-Werkstatt, da dieses Problem laut unserem Handbuch nur mittels einer Computeranalyse untersucht werden konnte. Leider gibt es in Tula keine Dodge-Vertretung doch der nette Herr sagte er könne helfen. Er kenne einen Mecanico, der so ein Gerät habe. Wir sollen im einfach folgen. Er fuhr, wie von uns gewünscht, sehr langsam vor uns her, aber eben mitten durch die Stadt. Es wurde eng und enger, und ab und zu kamen wir kaum mehr um die Ecke. Nach 15 Minuten waren wir beim Mecanico. Dieser war aber leider nicht da. Kein Problem, der Herr kannte noch mehr Spezialisten. Wieder durch die engen Gassen zum nächsten, der den Auftrag dankend ablehnte. Also noch einmal 15 Minuten fahren, und wir waren bei einem dritten. Hier ein kurzes Gespräch zwischen unserem Herrn und den Mechanikern, und sie wollten sich unseres Problems annehmen. Wir stellen unser Gespann ab und es passierte 15 Minuten lang nichts. Dann kam ein Quad, ein Motorrad mit 4 Rädern, um die Ecke und der Fahrer brachte den Scanner zur Datenanalyse. Dieser wurde sofort angehängt und unser Dodge softwaremässig untersucht. Der mit dem Scannen beschäftige Mecanico sah aber nicht sonderlich glücklich aus und verschwand ohne uns zu sagen, was los sei. Weitere 15 Minuten später kam schon wieder dieser Quad und brachte ein anderes Gerät. Dieses wurde sofort angehängt und wieder wurde wie wild getestet. Der Gesichtsausdruck des Mecanico hellte sich aber keineswegs auf, und er begann zu telefonieren und verschwand wieder. Es dauerte, wie Weggu vermutet hatte: 15 Minuten später kam aber kein Quad, sondern ein Auto. Darin sass der Meisterscanner mit Chauffeur. Der Meister untersuchte nun ebenfalls unseren Dodge, runzelte aber auch bald einmal die Stirne und untersuchte die Sicherungen. Keine fünf Minuten später war eine defekte Sicherung ersetzt und unser ABS-Problem gelöst. Man hätte ja auch ins Handbuch schreiben können, dass zuerst die Sicherung kontrolliert werden solle, dann hätten wir uns das alles ersparen können. Der ganze Einsatz inklusive Meisterscanner mit Chauffeur, Mecanico und Quadfahrer kostete uns umgerechnet 16 Franken gekostet. Wir übernachteten auf einem Restaurantparkplatz in Tula.
 

19. Januar
Es ging in Richtung San Juan Teotihuacan. Leider sind die Strassen hier in Mexiko nicht so beschildert, dass es uns Touristen möglich ist sich zu orientieren. Auch die Strassenkarten sind weder wirklich gut noch auf dem neuesten Stand. Chrige musste deshalb immer wieder ihr Spanisch unter Beweis stellen und bei den Einheimischen nachfragen. Wir kamen dem Ort zwar immer näher, aber eigentlich nicht aus der Richtung, die wir geplant hatten. Schlussendlich gelangten wir über einige haarige Nebenstrassen doch in die Nähe der Stadt. Als Chrige auf dem Dorfplatz nachfragte, wo wir denn seien, waren wir wohl mit ein bisschen Glück im richtigen Dorf angekommen und nur 100 Meter vom Camping entfernt. Dort trafen wir auf Frederike und Andreas, welche mit ihrem Sohn Anton auch seit mehr als einem Jahr unterwegs sind. Hier der Link zu der sehr interessanten Homepage der drei.

http://www.bus-travel-diaries.de/reiseberichte-mittelamerika.html
 

20. Januar
Unsere ersten Pyramiden standen auf dem Programm. Wir wurden von einer jungen Frau begleitet, welche uns am Vortag angesprochen hatte. Sie wollte uns, um ihr Englisch zu üben, zu den Pyramiden begleiten. Wir nahmen das Angebot natürlich dankend an. Die von den Azteken erbauten geschichtsträchtigen Anlagen sind wirklich sehenswert. Es war die grösste prähistorische Siedlung in Mexiko mit bis zu 125.000 Einwohnern. Wir waren in und um die Sonnen- und Mondpyramide sicherlich vier Stunden unterwegs, und es war ganz schön anstrengend immer rauf- und runterzusteigen. Aber es lohnte sich sehr. Wer mehr über die Sonnenpyramide und die ganze Anlage erfahren möchte, kann das hier mit diesem Link tun.


http://de.wikipedia.org/wiki/Teotihuac%C3%A1n
 

21. Januar
Im Moment ist jeder Tag, an dem wir keinen Tope übersehen, ein guter Tag und so gesehen war es heute einer. Wir fuhren gegen 11 Uhr in San Juan Teotihuacan los und versuchten wieder mit allen Mitteln zu vermeiden in das Zentrum von Mexiko City gesogen zu werden. Unsere Route führte aber immer noch knapp der Stadtgrenze entlang und es war grösste Vorsicht geboten. Schlussendlich schaffen wir es die Stadt rechts liegen zu lassen. Unsere Fahrt führte durch dicht besiedelte Vororte. Es hatte sehr viel Verkehr und dementsprechend kamen wir nur langsam voran. Bis zu unserem Tagesziel, dem Paso de Cortez waren es knapp 200 Kilometer. Dafür benötigten wir fast 6 Stunden. Die letzte Stunde war dann eine ziemlich Kraxlerei für unseren braven Dodge. Von 2300 Metern bis zur Passhöhe auf 3600 Metern auf nur gerade 17 Kilometern. Das sind fast 8% durchschnittliche Steigung. Weggu weiss gar nicht, ob es in der Schweiz einen so steilen und befahrbaren Pass gibt. Egal, wir schafften es und wurden für die Mühe mit einer wunderbaren Aussicht auf den Popocatepetl (5414 MüM) und den Iztaccihuatl (5286 MüM) belohnt. In einem Restaurant mit Forellensee speisten wir zur Abwechslung mal auswärts. Es gab natürlich Forelle. Einmal blau und einmal vom Holzkohlengrill. Wir übernachtet dann gleich beim Restaurant.
 

22. Januar
Wir machten uns früh auf den Weg, um auf der Schotterpiste nach Cholula möglichst wenig Gegenverkehr zu haben. Die Strasse vom Pass bis hinunter nach Xalixintla war in einem himmeltraurigen Zustand. Wir brauchten für die paar Kilometer fast eine Stunde. Ab da ging es dann zügig und wir waren schon vor 12 Uhr auf dem Campinglatz in Cholula. Der Vorort von Pueblo ist vor allem wegen seiner Pyramide Tepanapa berühmt. Die Pyramide ist nach Seitenlänge und Volumen die grösste der Welt. Als die Spanier das Gebiet um 1519 übernahmen, bauten sie als erstes eine Kirche, die Santuario de Nuestra Senora de los Remedios, zuoberst auf die Pyramide. Wer sich dafür interessiert findet hier mehr Infos 
 

http://de.wikipedia.org/wiki/Pyramide_von_Cholula


Auch sonst hat die Station einiges zu bieten, zum Beispiel 39 Kirchen bei einer Einwohnerzahl von 85.000. Das ist doch ziemlich beeindruckend und Weggu findet, es sei kein Wunder, dass sie so arm seien, wenn man bedenkt was Bau und Unterhalt so vieler Kirchen kostet.
 

23. Januar
Wir nahmen den Bus um in die Stadt Pueblo zu fahren. Diese Stadt ist mit Cholula zusammengewachsen, aber mit 1,5 Millionen Einwohner einiges grösser. Für die zwanzigfache Einwohnerzahl finden sich hier nur bescheidene 70 Kirchen. Wir sind ja nicht die grossen Kirchenfans, aber es sind doch sehr beeindruckende Bauten. So etwas wie den Templo de Santo Domingo haben wir beide noch nie gesehen. Pueblo ist auf jeden Fall einen Besuch wert und wer mit dem Bus hinfährt, kann sich einfach und ungestresst orientieren und bewegen.
 

24. Januar
Eine entspannte Überführungsetappe von Cholula nach Oaxaca. Die Stecke von 350 Kilometern legten wir bei strahlendem Wetter ganz entspannt zurück. Beim Suchen nach dem Campingplatz San Felipe kam dann doch noch ein wenig Stress auf. Die Stadt ist eng und mit einem Camper ist es oft schwierig durchzukommen. Als wir dann genug herumgeirrt waren, nahmen wir ein Taxi, das uns vorausfuhr. Auch der Taxichauffeur musste unterwegs noch mehrmals fragen um uns ans Ziel zu bringen. Schlussendlich wurden wir aber mit einem ruhigen und schön gelegenen Platz belohnt. Der Preis von umgerechnet 10 Franken war für das Gebotene ein Schnäppchen.
 

25. Januar
Wir nahmen früh den Bus ins Zentrum von Oaxaca. Damit alles gut gehen würde, erhielten wir am Morgen von unserem Campingnachbarn aus Quebec einen handgezeichneten Plan. Mit dessen Hilfe hatten wir keine Schwierigkeiten und besichtigten die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es waren dies das Centre Cultural Santo Domingo, ein ausgezeichnetes Museum mit einer gut gemachten Ausstellung über die Entwicklung des Landes in den letzten 10.000 Jahren. Gleich daneben, aber viel berühmter, die Kirche Santo Domingo de Guzman. Danach schlenderten wir über ein paar lokale und sehenswerte Märkte, bevor wir hundemüde den Bus zum Camping nahmen.
 

26. Januar
Heute war der Besuch des weissen Berges Monte Alban angesagt. Wir liessen unser Gefährt auf dem Camping und nahmen einmal mehr den Bus. Auf dem Monte Alban ist eine von den Zapatecen erstellte alte Stadt zu besichtigen, deren Ursprung auf ca. 800 vor Christus zurückgeht. Die Stadt hatte in ihrer Blütezeit bis zu 25.000 Einwohner und war damals das Herz von Mexiko. Ein wirklich interessanter und einmal mehr beeindruckender Ausflug in die Geschichte. Wer mehr über diese Stadt nachlesen will, kann das hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Monte_Alb%C3%A1n
 

27. Januar
Puh…, es war ein schöner aber anstrengender Tag. Unsere Route führte über 270 Kilometer an den pazifischen Ozean. Es war ein hartes Stück Arbeit, für welches wir ohne Pause sieben Stunden benötigten. Wer Schweizer Pässe kennt, sollte sich vier der wirklich grossen hintereinander vorstellen - immer rauf und runter. Auf dem letzten Abschnitt wurde es mit jedem Kilometer, den wir Richtung Ozean fuhren, immer tropischer und wir kamen ganz schön ins Schwitzen. Auch die Vegetation entlang der Strassen änderte sich. Bananen, Kokosnüsse, Kaffee- und Kakaopflanzen werden entlang der Bergstrasse in sehr unwegsamem Gebiet angebaut.
 

28. Januar
Nach dem Stress vom Vortage nahmen wie es gemütlicher und fuhren nur 60 Kilometer bis zu den Bahias de Huatulco. Dort kamen wir schon vor dem Mittag an und so gab es einen gemütlichen Tag. Chrige ging an den Strand und machte sich über die Planung der nächsten zwei bis drei Wochen Gedanken und Weggu schrieb wieder mal Tagebuch. Am Abend buchten wir kurzfristig einen Schiffsausflug für den kommenden Tag.
 

29. Januar
Wie am Vortag vereinbart, wurden wir um 10 Uhr abgeholt und zum nahe gelegenen Hafen von Santa Cruz gebracht. Wir waren die einzigen Gringos auf dem Schiffsausflug, alles andere waren Mexikaner. Es ging sofort los und schon nach einer halben Stunde sichteten wir zwei Gruppen von Walfischen. Einige waren recht nahe an unserem Boot. Es ist eindrücklich diesen Riesentieren zuzuschauen, wie sie durch das Wasser gleiten. Danach ging es zu einem Schnorchelstrand. Das war dann ganz lustig. Alle Schnorchler mussten Schwimmwesten tragen und deren Sitz wurde auch genau kontrolliert. Wieso das so war, sahen wir, als die ersten Mexikaner ins Wasser sprangen. Die meisten konnten gar nicht schwimmen. Es sah lustig aus, wie sie sich durchs Wasser mühten, aber wir haben Hochachtung vor ihrem Mut. Anschliessend ging es zu einem längeren Halt an einem schönen Sandstrand. Auf dem Rückweg nach Santa Cruz sahen wir einige der in der Gegend zahlreich vorkommenden Schildkröten.
 

30. Januar
Es wurde ein anstrengender Tag für den Chauffeur und das Fahrzeug. Wir fuhren 430 Kilometer bis nach Ocozocoautla wo wir im Kinderheim Hogar Infantil einen schönen Stellplatz für die Nacht fanden.
 

31. Januar
Es waren nur noch ca. 100 Kilometer bis San Christobal. Wir waren schon gegen 11 Uhr da und suchten unseren Campingplatz. Wir waren gerade mal 10 Minuten in der Stadt, als der Horror eines jedes Camperfahrers eintraf. Wir steckten in einer engen Gasse fest. Unser Camper war zu hoch und wir kamen nicht an einem Vordach vorbei. Hinter uns waren bereits zwei Autos und wir konnten nicht einfach zurücksetzen. Es brauchte eine ganze Menge an Organisation, bis wir da wieder raus waren. Eine Gasse weiter wurde es erneut sehr knapp. Wir fuhren um Millimeter an den parkierten Autos vorbei. Wenn wir da steckengeblieben wären, hätte wohl nur noch ein Kranwagen helfen können. Ob der das dahin geschafft hätte? Es ging ganz knapp gut, 20 Minuten später waren wir ausgepumpt auf unserem Campingplatz. Danach besichtigten wir noch die Stadt und deren Märkte.

 1. Februar
Wir hatten einen Termin bei einem Mecanico vereinbart um unser automatisches Schaltgetriebe zu überprüfen. Da wir auf Grund der schlechten Erfahrungen vom Vortag nicht dahin fahren wollten, ging Weggu zu Fuss hin. Es war alles etwas komplizierter als geplant und Weggu musste noch ein Taxi nehmen um in eine andere Werkstatt zum wirklichen Spezialisten zu fahren, aber schlussendlich kam er mit zwei Mecanico auf dem Campingplatz an. Diese starteten den Motor und da es in der Nacht nicht wirklich kalt gewesen war, funktionierte natürlich alles bestens. Der Chef der beiden riet aber dazu das Automatiköl und den Filter zu wechseln. Dies bedeutete aber, dass wir in die Werkstatt fahren mussten. Schlussendlich einigten wir uns darauf, dass einer der beiden mit uns fuhr und um uns an den grössten Hindernissen vorbeizulotsen. Die Strassen waren zwar auch nicht wirklich breit, aber nach 30 Minuten kamen wir ohne Schaden bei der Werkstatt an. Von da nahm Chrige ein Taxi um die Stadt zu erkunden und Weggu versuchte sich als Assistent, um dabei noch etwas zu lernen. Die Leute leisteten gute Arbeit. Der Zustand des Filters und die Ablagerungen im Öl zeigten, dass es höchste Zeit gewesen war diese Wartung durchzuführen. Gegen halb drei war die Arbeit getan und Chrige zurück. Da wir nicht wieder durch die engen Gassen wollten, beschlossen wir zum zweiten Campingplatz der Stadt zu fahren. Dieser liegt hinter einem Hotel. Als wir da ankamen sahen wir, dass sowohl das Hotel als auch der Campingplatz geschlossen war. Da es zu spät war um noch weiter zu fahren, übernachteten wir auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt.

 2. Februar
Früh am morgen ging es los in Richtung Palenque. Unterwegs besichtigten wir noch einen schönen Wasserfall mit Namen Misol Ha. Gegen 15 Uhr waren wir bereits auf dem Campingplatz Maya Bell, richteten uns ein und plauderten mit den anderen Campern. Es gab wie immer viel zu erzählen. Später machten die Brüllaffen im Urwald ihrem Namen alle Ehre.

 3. Februar
Die nah beim Camping gelegene Maya Stadt Palenque erreichten wir nach einem kurzen Fussmarsch. Wir nahmen den kleinen Eingang gleich beim Museum. Dies war eine gute Entscheidung, da wir die einzigen Touristen zu sein schienen. Das änderte sich weiter oben, als wir beim Zentralplatz anlangten. Für einmal hatte es wirklich sehr viele Touristen. Die Anlage war von 500 bis 900 n. Chr. erbaut und bewohnt worden. In der Blütezeit lebten bis zu 8000 Personen auf zwei Quadratkilometern in dieser, man kann schon sagen, Überbauung. Im 9. Jahrhundert wurde die Anlage dann aus ungeklärten Gründen aufgegeben. Sie ist aber heute noch in einem erstaunlich guten Zustand.

 4. Februar
Es regnete das erste Mal, seit wir in Mexiko angekommen sind. Zwar nicht all zu stark, aber es regnete. Wir sind in der tropischen Zone von Mexiko und da kann so was schon mal vorkommen. Wir waren aber erst zwei Stunden unterwegs, als sich das Wetter merklich besserte und keine 30 Kilometer weiter schien die Sonne und es war noch leicht bewölkt. Wir fuhren via Escarcega bis zum Parkeingang des nächsten Highlights, der Maya-Anlagen von Calakmul. Dort schlugen wir vor dem Informationszentrum das Nachtlager auf. Wir hatten noch ein wenig Arbeit damit unser Auto zu entwässern, da eine der Trinkwasserflaschen einen Riss hatte und ausgelaufen war.

5. Februar
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Parkplatz machten wir uns früh auf den Weg nach Calakmul. Wir waren die Ersten unterwegs und bekamen einiges zu sehen. Pfauentruthähne, Wildschweine und kurz vor der Anlage noch einen Puma. Was wir für ein Glück haben so ein scheues Tier zu Gesicht zu bekommen! Die alte Maya-Anlage liegt 60 Kilometer abseits der Hauptstrassen und wird deshalb nicht von allzu vielen Touristen besucht. Dies obwohl Calakmul und das in Guatemala gelegene Tikal unbestritten die grössten und wichtigsten Mayastädte sind. Uns sollte das recht sein, es war schön auch mal eine Besichtigung zu machen ohne von Souvenirverkäufern belagert zu werden. Die Anlage war riesig und es gab viel zu sehen. Nach der Besichtigung fuhren wir weiter in Richtung Chetumal. Auf dem Weg dahin schauten wir uns noch kurz die sehr schöne Anlage von Becan an, welche wie eine Burg von einem Wassergraben umgeben war. Unser Nachtlager schlugen wir auf dem wunderbaren Yax-Ha Resort in Chetumal auf. Wir parkten unseren Camper unter Palmen direkt am Meer.

 6. Februar
Wir machten uns einen gemütlichen Tag und genossen den fantastischen Campingplatz. Das Wetter war wunderbar, aber für Weggu mit 30°C schon fast zu warm.

 7. Februar
Schluss mit lustig und faul rumhängen. Wir mussten unsere Vorräte auffüllen und gingen einkaufen. Danach ging es weiter in Richtung Cancun. So war es wenigstens geplant, doch wir kamen nicht allzu weit. Noch in der Stadt, wurden wir von einem Motorradpolizisten aufgehalten. Wir seien zu schnell gefahren und dafür schreibe er ein Ticket. Wir verstanden dummerweise kein Wort Spanisch und bearbeiteten den Beamten abwechslungsweise bis gleichzeitig in Englisch. Er wollte immer wieder sein Ticket schreiben, und wir erklärten immer wieder auf Englisch, wir seien nicht zu schnell gefahren. Das ganze dauerte etwa 10 Minuten, dann wurde es dem Polizisten zu doof. Er gab uns die Kopie des Fahrausweises zurück und winkte uns weiterzufahren. In Fällen wie diesem ist es meist von Vorteil, kein Wort zu verstehen. Danach fuhren wir vorsichtig weiter bis zur Laguna Bacalar wo wir den Camping Laguna Azul ansteuerten. Ein wunderbarer Campingplatz an einer traumhaften Lage.

 8. Februar
Es hatte in der Nacht geregnet und am Morgen war es stark bewölkt. An dieser schönen Lagune ist es fast eine Strafe rumzuhängen, wenn das Wetter nicht mitspielt. Wir beschlossen deshalb weiterzureisen. Nachdem wir noch mit den Inhabern des Campings aus Deutschland Bücher getauscht und getratscht hatten, ging es weiter bis nach Tulum. Da fanden wir eine schöne, kostenlose Campinggelegenheit direkt am Meer im Sian Ka’ am Biosphere Reserve.

 9. Februar
Wir verliessen den sandigen Campingplatz glücklicherweise ohne unseren Truck einzugraben. Wir waren früh unterwegs und fast die Ersten an den Ruinen von Tulum. Die Anlage ist nicht wegen ihrer Grösse oder Wichtigkeit, sondern wegen der traumhafen Meerlage bekannt. Nach der Besichtigung suchten wir i
m kleinen Zentrum von Tulum eine Poststelle, um Postkarten zu versenden, und ein Internetcafe. Beides war bald erledigt und so machen wir uns auf den kurzen Weg nach Xal-Hu. Da soll es gemäss Lonely Planet und anderen Unterlagen gute Schnorchelmöglichkeiten geben. Dort angekommen, stellten wir fest: Die gibt es ja vielleicht auch, aber das Konzept war geändert worden. Wir konnten nicht einfach rein, ein bisschen schnorcheln und dann wieder gehen... Nein, es gibt nun nur noch einen All-inclusive-Eintritt mit Essen, Trinken und Schnorcheln, eine Schnorchelausrüstung inklusive. Das alles zu dem für Mexiko horrenden Preis von 79 US Dollar. Zwar sind wir hier an der "Riviera von Mexiko", und es hat hier viele Touristen. Aber mit so viel Geld könnten wir in Mexiko locker zwei Tage leben. Wir verzichteten also dankend und fuhren 10 Kilometer weiter zum nächsten Touristenort Akumal. Zu unserer Überraschung war es hier komplett anders. Der Strand wie auch das Parkieren ist kostenlos, und im Seegras der Lagune konnten wir zusammen mit Schildkröten und bunten Fischen Schnorcheln. Noch besser: Wir durften kostenlos auf dem Parkplatz am Dorfeingang übernachten. Von da waren es nur fünf Minuten zum Strand. So werden wir uns wohl morgen noch einmal mit den Schildkröten treffen.

 10. Februar
In der Nacht hatte es wie aus Kübeln gegossen. Am Morgen war es zwar noch nicht schön, aber es regnete nicht mehr. Wir gingen wie geplant früh an den Strand zu unserem Rendezvouz mit den Schildkröten. Es war perfekt, ausser uns waren nur drei Schnorchler sowie jede Menge Schildkröten und bunte Fische im Wasser. Die grösste Schildkröte, die wir sahen, war ungefähr 80 cm lang. Es ist ganz schön beeindruckend, bis auf einen halben Meter an die Tiere heranzuschwimmen. Die lassen sich von den Menschen überhaupt nicht stören und fressen einfach gemütlich das Seegras. Ab und zu tauchen sie auf um Luft zu tanken. Dabei haben die Schildkröten Vortritt oder sie tun wenigstens so. Eine wollte tatsächlich mitten durch Weggu hindurch auftauchen. Der war ganz schön im Stress ihr auszuweichen. Dass es von Vorteil war so früh rauszuschwimmen, sahen wir, als wir aus dem Wasser kamen. Fünf geführte Gruppen von je 10 bis 20 Teilnehmen kamen ins Wasser und schwammen zu den Schildkröten. Den Rest des Tages liessen wir ruhig angehen und genossen das unterdessen wieder schöne Wetter.

 11. Februar
Unser Tagesziel war der Campground Cenote Cabana Suyten in Valladollid. Da an der Strecke die Pyramiden von Coba lagen, legten wir einen Stopp ein um auch diese Anlagen zu besichtigen. Es hat jede Anlage ihren speziellen Charme, aber etwa nach der fünften oder sechsten Anlage hat man schon einmal den Eindruck es schon gesehen zu haben. Das ist uns schon länger klar, aber wir sind ja schon in dieser Gegend, und wer will schon später denken, er hätte was verpasst
?

 12. Februar
Weggu hat langsam genug von den Steinhaufen, aber Chrige ist unerbittlich. Zwei müssen es noch sein. Es sind dies Chichen Itza und Uxmal. Heute war Chichen Itza auf dem Programm. Diese Anlage ist tatsächlich anders als die, welche wir bis jetzt gesehen haben. Sie ist auch einiges länger bewohnt gewesen als die meisten andern. Die Bauweise scheint genauer zu sein und die Fresken sind um einiges besser erhalten. Es regnete zwar ein bisschen, aber wir trugen es mit Fassung. Danach fuhren wir zur Anlage von Uxmal, wo wir auf dem Parkplatz übernachteten. Hier mehr Infos zu Chichen Itza

http://de.wikipedia.org/wiki/Chich%C3%A9n_Itz%C3%A1

 13. Februar
Wir waren wieder bei den ersten, damit wir nicht immer Touristen vor der Linse haben. Diese Anlage ist ähnlich gebaut wie die Anlage von gestern. Es hat aber hier weniger Touristen und keinen einzigen Souvenirverkäufer. Das ist mal was anderes. Nur ein Teil der Anlagen ist restauriert. Dadurch konnten wir uns ein Bild davon machen, wie sie ohne Nacharbeiten aussehen würde. Zusätzlich kam auch gleich ein bisschen Forscherstimmung auf, und Weggu hätte am liebsten eine Schaufel geholt und mit Graben angefangen. Am Abend schauten wir uns eine Lichtschau in den Pyramiden an. Sehr schön. Hier mehr Infos zu Uxmal.

http://de.wikipedia.org/wiki/Uxmal

 Hier ein Hnweis für diejenigen, die mehr über die Urvölker erfahren möchten. Eine gut gemachte Seite. Dies ist der Link für Zentralamerika.

http://www.indianer-welt.de/meso/index.htm
   

Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 10. März 2011 um 00:00 Uhr