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05 | 06 | 2013
Peru ist der Hammer!

Peru, 22. Juni bis 13. August 2011
Zusammenfassung:
(anschliessend an die Zusammenfassung findet ihr das letzte Tagebuch und ganz unten das erste) 

Unsere Favoriten spiegeln vor allem unsere Vorliebe für Natur und Tiere wider. Wer Tipps zur Kunst sucht, wird auf unserer Seite selten etwas finden. Die Favoriten sind für Leute gedacht, die diese Länder bereisen möchten und ähnliche Interessen haben. Falls Ihr sie für die Planung Eurer Reise verwendet, würden wir uns sehr über eine Spende freuen und dies als Anerkennung für die zeitaufwändige Verfassung der Homepage betrachten. Natürlich freuen wir uns auch über Rückmeldungen von Reisenden, welche den einen oder anderen dieser Favoriten besucht haben.

Land und Leute
Was hatten wir nicht alles über Peru gelesen: Die Strassen seien schlecht, die Peruaner führen wie die Idioten und die Polizei versuche ihr Gehalt aufzubessern, indem sie die Touristen ausnimmt. Es war alles ganz anders. Die meisten Strassen sind gut und die Peruaner fahren viel weniger doof als zum Beispiel die Kolumbianer, welche auch bei Nebel und 10 Meter Sicht noch überholen. Die Polizei ist äusserst hilfsbereit und wollte nie Geld von
uns. Zweimal hätten wir ohne zu knurren bezahlt, weil wir wirklich im Unrecht waren. Aber wir wurden zu unserem Glück nur freundlich ermahnt.

 

Unser Favoriten: 

  • In Trujillo: Die Ruine von Chan Chan und des Sonnen- und Mondtempels
  • Der Canyou de Pato oder Enten-Canyon: wunderschön, aber keine Enten
  • Die Isla Ballestas mit vielen Vögeln, Seelöwen und Pinguinen
  • In Cusco: die Ruinen Corikancha im Convento Santo Domingo und Saqsaywaman mit den riesigen Steinen
  • Der Machu Picchu ist halt einfach ein Muss
  • Puno am schönen Titicacasee
  • Der Colca Canyon mit den eleganten Kondoren
  • Nasca mit seinen Linien und den Acueductos de Cantayac

 

 

18. Juli
Wir wollten die Reise zum Machu Picchu ab Ollantaytambo organisieren und gingen deshalb ins Stadtzentrum. Es stellte sich rasch heraus, dass wir an dem von uns angedachten Datum zwar für 37 Dollar hinreisen konnten, für die Rückkehr hatte aber nur noch der teuerste Zug für 200 Dollar freie Plätze hatte. Wir hatten in der Zwischenzeit aber herausgefunden, dass es auch eine Möglichkeit gab, mit dem Bus via Bahnstation Hydroelectrica und von da mit dem Zug oder zu Fuss nach Machu Picchu Town oder nach Aguas Calientes zu kommen. Chrige hatte die gute Idee mit dem Zug hin und mit dem Bus zurück zu fahren. Wir gingen also in ein Reisebüro und es war tatsächlich machbar. Das Reisebüro verkaufte uns ein Paket für Zug, Hotel, Eintritt Machu Picchu und Rückfahrt im Bus für weniger als 100 Dollar pro Person. Damit hatten wir eine optimale und preiswerte Lösung gefunden, mit welcher wir in den Genuss von Bahn- und Busstecke kommen würden, die beide als schön beschrieben wurden. Da alles so gut geklappt hatte, buchten wir für den nächsten Tag auch noch einen Busausflug zu fünf um Cusco gelegenen Ruinenstädten.
 

19. Juli
Da unser Ausflug erst um 14:00 Uhr startete, liessen wir es gemütlich angehen und wanderten erst gegen Mittag ins Zentrum von Cusco. Dort holten wir unsere Tickets für den Besuch des Machu Picchu ab. Danach wurden wir zum Busbahnhof geführt und in einen Touristenbus verladen. Damit fuhren wir zu den verschiedenen Ruinen und wurden dabei von einem Fremdenführer begleitet, welcher uns die Informationen zu den Sehenswürdigkeiten gab. Es war interessant, und wenn wir nicht mit 20 anderen Bussen, welche scheinbar immer gleichzeitig bei der jeweiligen Sehenswürdigkeit eintrafen unterwegs gewesen wären, hätten wir es sicherlich noch mehr genossen. So waren wir immer in Massen von Touristen unterwegs, was ein wenig störend war. Die Ruine von Sacsayhuaman mit ihren aus riesigen Steinen gebauten Mauern gefiel uns am besten. Der grösste der verbauten Steine ist bei einer Breite von über drei Metern neun Meter hoch und wiegt über 120 Tonnen. Es ist bis heute nicht klar wie diese Steine vom sieben Kilometer entfernten Steinbruch zu der Anlage transportiert worden sind.

Mehr Infos zu der Ruine hier: de.wikipedia.org/wiki/Sacsayhuam%C3%A1n

Auch die nur noch teilweise vorhandene, von den Spaniern ab 1650 mit dem Convento de Santo Domingo überbaute Ruine von Coricancha ist mit ihren akkurat bearbeiteten Steinen sehr beeindruckend. Dieser Tempel war der heiligste Ort der Inkas.

Mehr Infos dazu findet ihr hier: de.wikipedia.org/wiki/Coricancha 

20. Juli
Wir fuhren nach Ollantaytambo wo wir im Hof des Hotels Tunupa Lodge unser Lager für die nächsten drei Tage bezogen. Nachdem wir unser Fahrzeug abgestellt hatten, besuchten wir die Inkaruine, welche an einen Hang gegenüber der heutigen Stadt liegt. Die Ruine ist bemerkenswert, aber das eindrücklichste an der Stadt und deren Ruine ist das ausgeklügelte Bewässerungssystem, welches heute noch genutzt wird.
 

21. Juli
Die Frauen blieben im Camper und Chrige machte Brot um für den Ausflug Proviant zu haben. Da Weggu dabei nicht stören wollte, machte er sich auf um die weniger bekannten Ruinen an der gegenüberliegenden Talseite zu erkunden. Es war ein ziemlicher Krampf bis zur obersten Ruine aufzusteigen, aber dafür konnte er beim Abstieg über eine andere Route fast zwanzig weitere Anlagen bewundern, die sich zum Teil noch in sehr guten Zustand befinden. Kurz vor 12 Uhr ging es dann zum Bahnhof, von wo wir in einer Stunde und 45 Minuten nach Aguas Calientes am Fusse des Machu Picchu gelangten. Es war ein Schock da anzukommen. So viele Touristen hatten wir auf der ganzen Reise noch nie gesehen, aber es war ja nicht anders zu erwarten. Immerhin besuchen in der Hochsaison 2.500 Touristen täglich diese Attraktion. Wir waren auf dem Weg zu unserem Hotel, als der Himmel seine Schleusen öffnete. Es goss wie aus Kübeln und die Gassen der kleinen Stadt verwandelten sich innert Minuten in Flüsse. Trotz Regenschutz waren wir ziemlich feucht, als wir im Hotel ankamen. Zwei Stunden später war das Unwetter vorbei und wir konnten trockenen Fusses das Städtchen erkunden. Dabei genossen die Frauen ihren ersten Pisco Sur und der war wirklich lecker. Nach einem schmackhaften Nachtessen machten wir uns früh auf den Rückweg ins Hotel, denn für den nächsten Tag war Tagwacht um 04:30 Uhr angesagt.
 

22. Juli - Machu Picchu Tag
Während die Frauen zum Bahnhof gingen um mit dem Bus zum Eingang zu gelangen, machte sich Weggu zu Fuss auf den Weg. Nach etwa 20 Minuten war er am Tor bei der Brücke. Da standen schon mehr als 100 Personen und warteten darauf, dass sich das Tor öffnete. Kurz vor 5 Uhr war es dann so weit und der grosse Run zum 400 Höhenmeter weiter oben gelegenen Parkeingang begann. Chrige, Liselotte und Rachel hatte in der Zwischenzeit fast der Schlag getroffen. Sie waren eine halbe Stunde vor Abfahrt des ersten Busses an der Station, um bei den ersten Besuchern zu sein. Diese Idee hatten aber auch viele andere. Die Schlange war bereits über 100 Meter lang. Zur selben Zeit ging Weggu die Aufgabe des Aufstiegs über die steilen Treppen mit der Weisheit des Alters ganz gemächlich an und wurde von jungen Leuten laufend überholt. Die meisten, die den Aufstieg zu Fuss machen, tun dies, weil sie den Waynu Picchu, einen etwa 200 Meter hohen nadelförmigen Felsen über der Anlage, besteigen wollen. Dazu werden um 7 und um 10 Uhr die jeweils 200 ersten zugelassen, die sich am Fusse des Felsens eintragen. Daher gab es auch dem Weg ein solches Gehetze. Mit der Zeit zeigte es sich aber, dass sich Weggus Weisheit, das Nichtrauchen und das ausgiebige Höhentraining auszahlte. Er überholte nach und nach immer mehr von den Jungspunden, welche atemlos pausieren mussten und erreichte das Eingangstor nach 44 Minuten als Dreiundzwanzigster und erster Ü40.

In der Zwischenzeit hatten die Frauen einen Bus erwischt und waren einige Minuten vor Türöffnung, aber weit hinten in der Schlange, beim Eingangstor angekommen. Pünktlich um 6 Uhr ging die Tür auf und nach einer peniblen Kontrolle der Tickets wurden die Besucher nach und nach eingelassen. Alle rannten natürlich gleich zum Waynu Picchu und so war Weggu ca. fünf Minuten später ganz alleine beim Aussichtspunkt und konnte ungestört die ersten Fotos schiessen, ohne dass ihm Touristen durchs Bild liefen.

Nach 20 Minuten kamen dann auch die anderen drei und wir konnten nach anfänglichem Staunen über die Anlage ein ausgedehntes Fotoshooting durchführen. Später spazierten wir durch die Anlage und staunten über die Präzision der über 500 Jahre alten Steinmetzarbeiten. Obwohl die Steine nicht genormt und oft nicht einmal rechteckig sind, passt kein Blatt Papier dazwischen. Nach der Besichtigung machten wir uns langsam auf den Rückweg nach Aguas Calientes. Da gab es zur Feier des Tages eine Familienpizza. Danach machten sich die Frauen ans Schoppen und Weggu auf den Spaziergang zum zehn Kilometer entfernten Hydroelectrica, von wo wir mit dem Bus zurückfahren würden. Die anderen nahmen dann zwei Stunden später den Zug zum gleichen Ziel, wo wir uns gemeinsam auf die Suche nach unserem Transportmittel machten. Dies war bei ungefähr zehn Bussen und 100 Touristen gar nicht so einfach. Auch deshalb, weil unser Reiseveranstalter scheinbar ein Schlawiner war und uns bei den Busfahrern nicht gemeldet hatte. Schlussendlich sassen wir dann alle, wenn auch recht eingezwängt, in einem Bus und fuhren die sehr schöne und ab und zu abenteuerliche Strecke zurück nach Ollantaytambo.


Zum Machu Picchu

Die Anlage ist wirklich bezaubernd, beeindruckend und aussergewöhnlich. Obwohl der Tourist abgezockt wird, wäre eine Perureise ohne Machu Picchu um eine grosse Attraktion ärmer. Es gibt aber preiswertere Möglichkeiten. Der Besuch kann anstelle der teuren Bahn mit Bus oder Sammeltaxi via Hydroelectrica erfolgen. Damit können pro Person ab Cusco locker 100 Dollar und mehr eingespart werden.

Details dazu werden wir in der Zusammenfassung Peru erläutern.

 

23. Juli - Weggus Geburtstag
Am Morgen gab es als erstes ein Happy Birthday und danach war Geschenke auspacken angesagt. Es gab für Weggu 3 neue T-Shirts, womit sich seine Garderobe verdoppelte. Kurz darauf fuhren wir zu den Salzruinen von Maras und dann weiter zu der Inkaruine von Moray. Letztere ist eine Anlage, welche die Inkas vermutlich zur Erforschung von Anbaumethoden verwendet hatte.

Mehr Infos hier: de.wikipedia.org/wiki/Moray_(Inka).

Vor der Ruine gab es zum Zvieri Weggus Geburtstagskuchen, welche Chrige mit viel Liebe gebacken hatte. Danach ging es zurück zum altbekannten Camping von Cusco, wo wir wieder vielen Südamerikareisenden begegneten. Diesmal waren von sieben Parteien rekordverdächtige fünf aus der Schweiz. 

24. Juli
Die Frauen gingen Einkaufen, denn unsere Vorräte neigten sich langsam dem Ende zu, während Weggu sich einen gemütlichen Tag machte und ein bisschen auf dem Camping rumtratschte.

25. Juli
Heute war Rollentausch angesagt. Die Frauen tratschten rum, liessen sich mit Lamas fotografieren und Weggu ging einkaufen. Dies wohl vor allem freiwillig, weil sich der Biervorrat dem Ende zuneigte. Ansonsten war es ein weiterer Erholungstag.
 

26. Juli
Es ging weiter mit Ziel Puno, 380 Kilometer entfernt. Dies konnten wir trotz guter Strassen nicht an einem Tag schaffen. Deshalb fuhren wir bis Aguas Calientes, namensgleich, aber nicht mit dem Avom Machu Picchu zu verwechseln. Dort bezogen wir bei der Thermalquelle, umgeben von riesigen Bergen, das Lager für die Nacht. Die Anlage liegt auf über 4.000 Meter, es wurde also für alle ein bisschen kurzatmig und ein erholsamer Schlaf war nicht gesichert.
 

27. Juli
Nach einer sehr kalten Nacht zeigte das Thermometer am Morgen fast 10 Grad unter null, und wir liessen zuerst einmal die Heizung laufen um wenigstens ein bisschen Wohnlichkeit zu haben. Bald einmal war es im Camper mit plus 6 Grad schon fast heiss. Zum Glück ging auch die Sonne auf und half uns ein wenig aufzuwärmen. Wir fuhren früh los und kamen gegen 4 Uhr in Puno an. Beim Hotel Posade del Inca fanden wir eine angenehme Unterkunft. Die Frauen fuhren sofort in die Stadt um für den nächsten Tag einen Ausflug zu den schwimmenden Inseln zu buchen.
 

28. Juli
Wie vereinbart waren wir schon um halb acht am Hafen. Nicht das erste Mal in Peru waren wir schockiert von der Anzahl wartender Touristen. Zum Glück wurden die Touris aber auf kleine Schiffe mit maximal 30 Personen verteilt und noch vor 8 Uhr fuhr unser Schiff los. Wir benötigten ca. eine Stunde um zu den schwimmenden Inseln zu gelangen. Es hat an die 40 dieser Inseln, und es schien uns, als dienten sie nur zu Tourismuszwecken. Da es aber so viele dieser Inseln gibt, konnte jedes der Ausflugsschiffe eine eigene Insel anfahren, so gab es kein Gedränge. Es wurde uns kurz erklärt, wie so eine Insel gebaut und laufend unterhalten wird, und schon ging es weiter zur Insel Taquile, welche für ihre strickenden Männer bekannt ist. Der 28. und 29. Juli ist in Peru Nationalfeiertag, deshalb war auf dem Dorfplatz der Insel ein grosses Fest im Gange, bei welchem Gruppen in bunten Trachten auftraten, ein farbenfrohes und unterhaltsames Schauspiel. Gegen 14 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zum Hafen, aber da war von unserem Schiff nichts zu sehen. Da von unserer Gruppe auch noch acht weitere am selben Hafen warteten, machten wir uns nicht zu viel Sorgen und warteten ein wenig. Kurze Zeit später war aber dann klar, dass unser Schiff von einem Hafen auf der anderen Inselseite fuhr. Die Erkenntnis kam aber zu spät, denn der andere Hafen war fast 40 Minuten entfernt und laut Fahrplan war das Schiff bereits abgefahren. Zum Glück hatte die Reiseleiterin einer anderen Gruppe ein Einsehen und wir durften mit ihrer Gesellschaft die Rückreise antreten. Dieses Schiff war viel schneller als unseres und so sahen wir es nach einer Stunde am Horizont und konnten bald darauf umsteigen. Wir mussten uns fast Vorwürfe gefallen lassen, wir hätten nicht zugehört, aber unser Argument, dass die halbe Ausflugsgesellschaft, darunter auch Spanier, am falschen Hafen gewartet hatte, war überzeugend. Gegen 19 Uhr waren wir wieder in Puno und bald auch im Camper zu einem gemütlichen Nachtessen. 

29. Juli
Am Morgen ging es früh weiter, da eine Strecke von über 300 Kilometer vor uns lag. Bis zur Stadt Juliaca ging alles glatt. Dort fuhr Weggu in gewohnter Manier in eine Kreuzung, indem er wartete, bis ein kleines Auto kam, welches vor unserem grossen Angst hatte, und drückte dann frech vor. Dies war ja bis jetzt immer gut gegangen, aber heute war etwas anders. Einer pfiff wie verrückt und Weggu renkte sich fast den Hals aus um herauszufinden, wo der Vogel sass. Schlussendlich fand er ihn, es war ein Polizist, der mitten auf der Kreuzung in einem Häuschen sass und den Verkehr regelte. Wenigstens versuchte er das, bis Weggu kam. Er machte uns Zeichen, dass wir links anhalten sollten, was wir natürlich taten. Dann kam der Polizist aus seinem Häuschen und wollte Papiere sehen und natürlich wissen, warum wir ihn ignoriert hätten. Weggu gab sich zerknirscht und reumütig und so kam es, dass er sich nur einen Vortrag anhören musste: „Señor Werner, was machen wir nun?“ „Señor Werner, passen Sie besser auf, erst recht wenn Sie die ganze Familie dabei haben.“ Und so weiter und so fort, aber am Schluss mussten wir zum Glück keine Busse bezahlen. Einmal mehr, es wird ja viel Schlechtes über Polizei in Zentral- und Südamerika geschrieben. Wir haben bis jetzt, mit einer – harmlosen – Ausnahme in Mexiko, sehr gute Erfahrung mit der Polizei gemacht.

Bald näherten wir uns dem buchstäblichen Höhepunktes unserer Gruppenreise. Dem Passo Pata Pampa mit 4892 Meter über Meer. Erfreulicherweise ertrugen alle diese Höhe gut. Liselotte sogar so gut, dass sie bei einem Stopp auf der Passhöhe noch zwei Mützen kaufen konnte. Danach ging es noch bis zum Colca Canyon. Die letzten 30 Kilometer führten uns über schlechte Strasse, aber dort fanden wir dank einem Hinweis von Panny, einem anderen Reisenden, einen sensationellen Standplatz direkt an der Schlucht. In den Canyon kommt man um die Kondore beim Fliegen zu bewundern. Von unserem Standplatz konnten wir dies tun ohne einen Schritt zu tun. 

30. Juli
Bereits am frühen Morgen konnten wir die Kondore wieder beim Segelfliegen beobachten. Der Vogel, welche in seiner Spannweite von ca. 320 Zentimeter nur noch vom Albatros mit 350 Zentimetern übertroffen wird, segelt schon in den frühen, nicht sehr thermikreichen Morgenstunden ohne einen einzigen Flügelschlag durch die Lüfte. Auch ein Andenfuchs schlich kurze Zeit später an unserem Camper vorbei und liess sich schlussendlich sogar perfekt fotografieren. Ein wirklich guter Tagesbeginn. Nachdem wir noch ein wenig die Gegend erkundet haben, machen wir uns auf den Weg nach Arequipe und da ins Hotel Mercedes. Da angekommen trafen wir auch wieder auf zwei Paare aus der Schweiz: Marco und Nicole (www.bigbreak.ch) und Kai und Manu (kaiundmanu.blogspot.com)
 

31. Juli bis 2. August
Wir verbrachten drei ruhige Tage in der schönen Anlage des Mercedes. Wir hatten da schnelles Internet und ein grosses Einkaufszentrum sowie das Stadtzentrum gleich um die Ecke. Es war also ein bisschen Stadtbesichtigung, Einkaufen sowie Rumhängen und Entspannen angesagt. Einige von uns schliefen so viel und so lange, dass es fast immer frische Brötchen und Hörnchen zum Frühstück gab, obwohl das Einkaufszentrum erst um neun Uhr öffnete. Es tat allen gut, mal wieder wenig auf dem Programm zu haben.
 

3. August
Nach ein wenig Entspannung in den letzten Tagen ging es wieder weiter. Wir fuhren über eine nicht endende Hochebene, bis wir schliesslich nach mehr als 160 Kilometer von weit oben das Meer sehen konnten. Ab da ging es nur noch ein paar Kilometer abwärts bis Camana, wo wir im Hostel Cabanas eine Unterkunft für die Nacht fanden. Im Hof des Hostels hatte es drei junge Hunde, welche von Chrige und Rachel sofort angelockt und gehätschelt wurden.
 

4. August
Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns auf die Weiterreise auf der Panamericana meist an der Küste entlang in Richtung Norden. Die Fahrt führte durch Wüstenlandschaften welche sich munter in Farbe und Gestaltung abwechselten. Mal Stein, mal Sand, mal rot, mal beige, mal grau. In den Tälern, durch welche sich ein Fluss schlängelte, wurde es dann ab und zu richtig grün. Da wurde auf jedem Quadratmeter, welcher bewässert werden konnte, angebaut was das Zeug hält. Meist waren diese grünen Oasen nur ein paar hundert Meter breit, schlängelten sich aber das ganze Tal entlang. Unser Tagesziel, das Hotel Puerto Inka am gleichnamigen Ort, erreichten wir schon um halb zwei. Wir parkten unseren Camper direkt am sensationellen Sandstrand. Ein traumhafter Platz zum Verweilen und „die Seele baumeln lassen“.
 

5. August
Wir wollten Pinguine sehen und machten uns deshalb auf die Strasse nach San Juan de Marcona. Da sollte es laut Reiseführer möglich sein die niedlichen Tiere zu besuchen. Die Beschreibung war aber etwas dürftig. Wir fuhren deshalb direkt zum Hafen mit der Idee da ein Schiff zu chartern. Wie schon oft in Südamerika war das, was wir antrafen, nicht das, was wir erwartet hatten. Die Stadt lebt von Industrie, vor allem vom Bergbau, und der Hafen war ziemlich heruntergekommen. Auch die Leute, welche sich da rumtreiben, sahen nicht vertrauenerweckend aus. Wir beschlossen kurzerhand bis Nasca weiterzufahren. Dort bezogen wir wieder den Standplatz beim Hotel Suiza. Diesmal ohne dabei eine Lampe umzureissen, da diese noch nicht repariert worden war. 

6. August
Mit einem Taxi fuhren wir zu den Aqueductos de Cantayoc mit seinen fast 2000-jährigen Bauwerken, welche damals wie heute zum Bewässern der Felder dienen. Nennenswerte Reparaturen sind dabei bis heute nicht notwendig geworden. Das nennen wir Qualitätsarbeit. Danach besuchten wir das Museum Antonini, welches die neueren Ausgrabungen in der Umgebung von Nasca dokumentiert. Zwischen 1996 bis 2002 wurden bei Grabungen viele Gebäude, Gebrauchs- und Kultgegenstände entdeckt, welche einer Kultur vor der Jahrtausendwende zugeordnet werden.

 7. August
Weiter ging es in Richtung Lima. Unterwegs besichtigten wir die kürzlich entdeckten Linien von Palpas. Danach ging es weiter bis zum Reserva Nacional de Paracas, wo wir bereits vor zwei Wochen am schönen Strand eine Nacht verbracht hatten. Das Wetter war einmal mehr wunderschön, und der Strand kam uns noch schöner vor als beim ersten Mal. Wir kochten etwas Gutes und gingen früh schlafen.

8. August
Das Tagesziel war Lima, es waren nur noch 230 Kilometer. Diese legten wir ohne nennenswerte Ereignisse zurück und kamen gegen 15 Uhr im Collegio Pestalozzi an, wo wir wieder freundlich begrüsst und eingewiesen wurden. Die Frauen begannen mit Packen und Putzen, während Weggu den notwendigen Austausch der Stossdämpfer organisierte. Die neuen Stossdämpfer wurden am Abend noch angeliefert. Damit stand dem Austausch am nächsten Tag nichts mehr im Weg. Es hatte wieder einmal alles wie am Schnürchen geklappt. 
Am Abend gingen wir dann auf Einladung von Liselotte chinesisch essen, es schmeckte allen ausgezeichnet. Manch einem war es nachher sogar schlecht, weil sie zu viel gegessen hatten. Noch einmal herzlichen Dank, Liselotte! 

9. August
Die Frauen gingen zuerst zum Touring Club von Peru um Strassenkarten für Bolivien, Chile und Argentinien zu kaufen. Damit hatten sie aber keinen Erfolg. Obwohl uns alle gesagt hatten, dass dies die Adresse für diese Karten sei, wurde vom Personal abgewinkt. Sie hätten lediglich Karten von Peru. In der Zwischenzeit hatte bei Weggu der Mechaniker einen vorderen und einen hinteren Stossdämpfer ausgebaut. Es war offensichtlich, dass die gelieferten Stossdämpfer zwar sicher auf ein Auto, aber nicht auf unseres passen. Also wurde der Lieferant telefonisch herbestellt und eine Stunde später war er da und sah schnell, was nicht passen konnte. Er telefonierte herum und erklärte, er könne am nächsten Tag gegen 11 Uhr die richtigen Dämpfer anliefern. Diese hätte es zwar nicht, aber er würde gleich morgen früh die ähnlichsten mechanisch so modifizieren, dass sie dann eben die Richtigen seien. Weggu hat ja nichts gegen Improvisieren, wenn nur am Schluss das Resultat stimmt. Die Frauen hatten in der Zwischenzeit den Artisanenmarkt in Miraflores besucht und natürlich wieder Anstrengungen unternommen die peruanische Wirtschaft anzukurbeln. Sie kamen also spät und ziemlich zufrieden von ihrem Ausflug zurück.
 

10. August
Schon um 7 Uhr war Tagwacht angesagt denn die Frauen mussten zum Flughafen. Liselotte und Rachel waren mehr als einen Monat mit uns unterwegs, aber irgendwie verging dieser Monat wie im Fluge. Um 8 Uhr kam das Taxi und schon war Weggu alleine und hatte alle Zeit der Welt zum Kaffee trinken und um das Internet konsultieren. Die Frauen waren wie geplant kurz vor 9 Uhr am Flughafen und stellten fest, dass der Flug via Madrid um ganze sechs Stunden verschoben worden war. Da aus diesem Grund das Einchecken nicht eilig war, wurde der Iberia-Schalter erst um 10 Uhr geöffnet, sodass sich die drei fast die Füsse in den Bauch standen. Dann aber konnten sie einchecken und wurden als Entschädigung für den Ärger mit der Verschiebung ins Sheraton Hotel zu einem Mittagessen eingeladen. Da konnte Chrige natürlich nicht mit, also hiess es Abschied nehmen und die beiden wurden sich selber überlassen. Hoffentlich ging alles gut. 
Bei Weggu lief in der Zeit diesmal wirklich alles wie am Schnürchen. Die Teile kamen und passten, der Mechaniker war vor Ort und montierte, zwei Stunden später war alles erledigt. Es braucht hier manchmal ein bisschen mehr Zeit. Chrige war in der Zwischenzeit auch zurück und machte den grossen Frühlingsputz, während Weggu sich als Zopfbäcker betätigte. Wir waren am Abend bei Claudia und Otto eingeladen. Otto ist Lehrer an der Pestalozzischule und die beiden wohnen auf dem Gelände. Sie hatten uns sehr geholfen, ein Taxi und Gas zu bestellen. Es wurde ein gemütlicher Abend mit einem feinen Apero-Nachtessen, der für Chrige und Weggu unüblich spät erst gegen 10 Uhr endete. 

11. August
Zuerst verabschiedeten wir uns auf dem Collegio von Urs und seinen hilfreichen Mitarbeitern und dann war Kilometerfressen angesagt. Wir wollten wieder nach Puna um von da am Titicacasee entlang nach Bolivien zu reisen. Alleine bis Puna sind es aber 1.300 Kilometer. Die waren natürlich an einem Tag nicht zu schaffen, aber immerhin 600 Kilometer bis zum schönen und bereits bekannten Camping am Puerte Inca legten wir zurück.
 

12. August
Kilometerfressen, die Zweite. 715 Kilometer standen heute auf dem Programm und um das zu schaffen, fuhren wir schon um 7 Uhr los. Es wurde ein langer Tag, denn als wir in Puno ankamen, war es fast halb sieben und stockfinster. Es war dies damit die längste Strecke auf unserer gesamten Reise und die dritte oder vierte Ausnahme, bei der wir nach Einbruch der Dunkelheit noch fuhren. Nachtlager bezogen wir wieder im Hotel Posade del Inca. Wir trafen hier auch wieder auf die Bieler Elsbeth und Heinz.

13. August
Unser letzter Tag in Peru. Wir machten uns auf den Weg zur Grenze von Bolivien. Dieser führte uns fast 100 Kilometer meist entlang des Titicacasees durch ein riesige Anbaugebiet. Es sind wirklich fast endlose Felder und man kann es sich fast nicht vorstellen, es wird fast alles noch in Handarbeit gemacht. Wir sahen in diesen 100 Kilometern einen einzigen Traktor. Gegen Mittag verliessen wir Peru und reisten in Bolivien ein. Weiter geht es dann im Tagebuch von Bolivien

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Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 16. August 2011 um 11:01 Uhr