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05 | 06 | 2013
Neuseeland schon fast Geschichte !!

20. Januar bis 18. Februar 2010 von Te Anau bis Whangarei

Um das Tagebuch ein bisschen übersichtlicher zu gestalten, zeigen wir nur die aktuellen Berichte in voller Länge.  Wer einen älteren Bericht wie diesen anschauen möchte, klickt einfach auf weiterlesen.

20. Januar
Gestern Abend haben sich noch Ann Therese Holliger (eine ehemalige Arbeitskollegin bei Marposs) und ihr Mann Martin bei uns gemeldet. Die beiden sind ebenfalls in Neuseeland unterwegs und schon ganz in unserer Nähe. Wir haben deshalb für den nächsten Tag ein Treffen in Manapouri vereinbart. Wir trafen die beiden so gegen 15 Uhr auf dem Campingplatz. Natürlich gab es viel zu erzählen, die Holligers vom Norden und wir vom Süden. Wir beschlossen auf dem Campingplatz zu kochen und so gab es dank tatkräftigem Einsatz aller schon bald Teigwaren mit Schinken, Speck und Rahm, dazu normalen und natürlich Martins Chabissalat. (Der heisst auf hochdeutsch wohl Kohlsalat). Danach haben wir uns noch ein bisschen von den Sandfliegen und den Mücken stechen und beissen lassen. Dies führte dann vermutlich dazu, dass auf einmal alle das Bedürfnis hatten sich schlafen zu legen.

21.Januar
Nach einem gemeinsamen Frühstück trennten sich unsere Wege. Holligers zogen weiter nach Süden und wir machten uns auf den Weg nach Te Anau, um uns nach dem Wetter für den kommenden Tag zu erkundigen und gegebenenfalls einen Ausflug zu buchen. Der Wetterbericht war gut und somit stand unserem Ausflug zum Doubtful Sound für den kommenden Tag nichts im Wege. Wir besichtigen noch das Touristendörfli Te Anau, deckten uns mit Vorräten ein und haben anschliessend noch ein feines Brot gebacken.

22.Januar
Morgens um 9.00 Uhr ging es los. Mit einem kleineren Boot (etwa 20 Personen) ca. eine Stunde über den Lake Manapouri. Das ist ein riesiger See, mit vielen Seitenarmen umgeben von Wald und Bergen. Am Ende des Sees ist ein unterirdisches Kraftwerk, in welchem der Höhenunterschied zwischen dem Lake Manapouri und dem Doubtful Sound (200 Meter) ausgenutzt und in elektrische Energie umgewandelt wird. Die Führung durch die unterirdische Anlange war wirklich interessant. Danach stiegen wir in einen Bus und fuhren in Richtung Pass. Auf dessen Anhöhe konnten wir einen ersten Eindruck des riesigen Fjordes gewinnen. Dort angekommen, „sattelten“ wir wieder auf ein Boot um und los ging's in die unglaubliche Stille und eindrückliche Landschaft des Doubtful Sound. Das Wetter spielte mit, was in dieser Gegend nicht selbstverständlich ist (220 Regentage pro Jahr). Müde und voller schöner Eindrücke erreichten wir abends wieder Te Anau. Diese Region von Neuseeland mit Seen, ummantelt von Bergen und den bekannten Fjorden (Doubtful und Milford Sound) ist wirklich ein einzigartiges Naturschauspiel. Klar, dass dies auch andere Touristen wissen.

23.Januar
Wir zogen weiter nach Kingston, kurvten um den Lake Wakatipu und erreichten Queenstown. In Neuseeland ist Queenstown auch unter dem Namen Adrenalinhauptstadt bekannt. Hier ist alles möglich. Jetboat, Rafting, Drachenfliegen, Fallschirmspringen und Bungee. Vor allem kann man viel Geld ausgeben. Queenstown ist übrigens der Geburtsort des Bungee-Jumping. Bei der berühmten Nevis Highwirebridge springen die Mutigen im Minutentakt von der Brücke. Die ganz Verrückten tauchen am Schluss noch kopfvoran direkt in den kalten Fluss. Wir bekämen wohl einen Herzinfarkt. Ein Sprung kostet 120 Dollar und es gibt zwei Absprungplattformen, damit niemand zu lange warten muss. Im Fluss steht dauernd ein Boot bereit, welches die Leute von ihren Fesseln befreit und sie an Land bringt. Wir beliessen es beim Zuschauen und bewunderten die Mutigen. Deshalb wurden wir von einem älteren Herrn als „Chicken“ bezeichnet. Das heisst so viel wie „Weicheier“.
 
24.Januar
Nun ist auch in Neuseeland der Sommer eingekehrt und wir können unsere warmen Merinowäsche endlich einpacken. So macht das Camperleben viel mehr Spass. Wir geniessen es, dass die Sonne hier erst gegen 21 Uhr untergeht. Durch diesen Umstand wurde es am Vorabend ein wenig später. Wir zogen also erst gegen 10 Uhr durch die Goldminengegend von Arrowtown nach Cromwell. In dieser Gegend hat es endlich auch Ackerbau, Nektarinen- und Pfirsichplantagen. In Wanaka genossen wir noch die tolle Aussicht auf den Lake Wanaka und das Aspiring Gebirge.

25.Januar
Heute nahmen wir 35 km „Gravel Road“ (Kiesstrasse) unter die Räder und folgten dem Matukituki River bis unter den Mount Aspiring. Vom Parkplatz gings zu Fuss hinauf zum Rob Boy Gletscher. Der Aufstieg führte uns fast bis zum Gletscher. Es erwarteten uns einige freche Kea`s, die uns unser Mittagessen streitig machen wollten. Der Kea ist ein Bergpapagei, der in den Südalpen Neuseelands heimisch ist. Er ist fast so gross ist wie ein Falke. Die Kollegen von der Papageienschule machten einen Riesenlärm, zogen sich aber zum Glück nach einiger Zeit in den Wald zurück. Die Sicht auf den Gletscher war fantastisch. Wir staunten auch darüber, welche Höhe die Waldgrenze in Neuseeland erreicht. Nach dem Abstieg, beim Camper angekommen, liessen wir noch einen kurzen Moment die Füsse im kalten und klaren Gletscherbach baumeln. Bei der Rückfahrt musste Chrige immer wieder aussteigen und fotografieren, wie Weggu todesmutig durch die Bachbeete fuhr (siehe Foto, war wirklich gefährlich). Auf den diversen Weiden hatte es auch mächtige Stiere, die Weggu so faszinierten, dass er sie immer provozieren musste, damit sie auch ja grimmig in die Kamera guckten. Anzumerken ist dabei, dass die Stiere nur hinter einem lumpigen kleinen „Drahtzäunli“ steckten. Aber scheinbar sind es recht friedfertige Kerle. Unten im Tal angekommen, machten wir uns auf den Weg zum nächsten See und schlugen unser Nachtlager am Lake Hawea auf. Das Panorama war einzigartig. Der See ist umzingelt von zackigen, kahlen Bergrücken. In den obersten Bergspitzen lag noch der Schnee. Als dann noch die Abendsonne oder der aufgehende Mond das Ganze bestrahlte, einfach grandios!

26. Januar
Wir kämpften uns morgens über den Haast Pass (zu kämpfen hat aber vor allem unser braver Toyota), denn es war doch ein ziemliches Auf und Ab. Wir kamen relativ früh im Holliday Park am Haast Beach an - Die genaue Bezeichnung dieses Ortes lautet Okuru - und legten einen Waschtag ein. Der Rest des Tages verlief an und für sich nicht spektakulär, aber die Nacht hatte es in sich. Chrige hatte die senile Bettflucht (morgens um 3 Uhr) und ging vor unseren Camper eine rauchen. Weggu hatte natürlich von all dem nichts mitgekriegt und glaubte, als Chrige zurück in den Bus wollte, an einen Einbrecher oder Dieb oder was auch immer. Auf jeden Fall aus den Träumen gerissen reagierte er mit einem energischen und ziemlich lauten „HEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE……!“
Was Chrige fast zu einem Herzinfarkt trieb. Den Rest der Nacht haben wir dann ganz normal und schlafend verbracht.

27.Januar
Relativ früh machten wir uns auf zum äussersten südwestlichsten Punkt, der Jackson Bay. Nach ca. 10 Minuten Fahrt erspähten wir am Strassenrand Pinguine - übrigens der dritten in Neuseeland vorkommenden Art und der einzigen, die wir noch nicht gesehen hatten. Zum Glück ist die Strasse so eng und schlecht, dass unser Tempo nicht sehr hoch war. So hatten wir sie nicht in die Flucht getrieben und konnten sie bei der Morgentoilette beobachten. An der Jackson Bay angekommen machten wir einen Spaziergang durch den Urwald bis zu den Klippen, genossen die Aussicht und das wilde, kühle Meer. Danach ging die etwas längere Fahrt der Küste entlang bis zum Foxgletscher. Obwohl hier alles auf Massentourismus ausgelegt ist, mussten wir für die Fahrt auf der extra dafür gebauten Strasse bis zum Gletscher nichts bezahlen. Ab da noch etwa 10 Minuten Fussmarsch und wir erreichten schon das Gletschereis. Unglaublich, wie mächtig der Gletscher ist, und wie sehr hier die Welten aufeinanderprallen. Farne, blühende Ratabäume, 20 Grad, und daneben ewiges Eis. Scheinbar sind die Gletscher hier nicht so gefährdet wie in den europäischen Alpen. Alle Gletscher wuchsen in den letzen 20 Jahren wieder. Sie hatten sich vorher aber auch über Jahrzehnte zurückgezogen. Dieser Umstand ist nicht auf tiefere Temperaturen, sondern auf grössere Niederschläge zurückzuführen. Am Abend sahen wir auch zum ersten Mal die schneebedeckte Spitze des Mount Cook in der Gebirgskette, schön beleuchtet von der Abendsonne.

28. Januar
Früh am Morgen, um 7.30 Uhr, fuhren wir zu dem im Talgrund gelegenen Lake Matheson. Zu Fuss drehten wir eine Runde um den See. Es war unglaublich, wie sich im Morgenlicht die ganzen Bergketten im See spiegelten. Die dabei entstandenen Fotos sehen genau so gut aus wie diejenigen, welche am Kiosk verkauft werden. Vom See gings weiter die wenigen Kilometer um den Bergkamm herum, bis zum Franz-Josef-Gletscher. Die Gegend sieht ziemlich ähnlich aus wie die am Foxgletscher. Es wimmelte von Touristen und in der Luft lag Motorenlärm. Flugzeuge und Helikopter starten hier im 5 Minuten Takt. Auch im Dorf hat es neben einem kleinen „Lädeli“ nur Flugshops, Beitzli und Unterkünfte. Wir entschieden uns trotz der Naturschönheiten, diesen Ort so schnell wir möglich hinter uns zu lassen. Wir zogen weiter nordwärts, durch Goldgräber, Siedlungen, der Küste entlang, bis zur Jadestadt Hokitika. Unser Camping lag hinter den Sanddünen in wilder Umgebung und es war extrem heiss. Abends sassen wir am Strand und konnten zusehen, wie auf der einen Seite die Sonne unterging und fast gleichzeitig der Mond in Erscheinung trat: ein unglaubliches Schauspiel. Das Zusammenspiel der beiden, verbunden mit dem Dunst des Meers ergab eine ganz spezielle Stimmung, irgendwie wie eine Traumwelt oder wie eine Szene aus einem Science Ficton Film. (Schaut mal das Foto Strand Hokitika an!) Als es dann vollends dunkel war, machten wir noch einen Spaziergang zu den Glühwürmchen. Diese sind zu Tausenden in einer nahe gelegenen Höhle zu beobachten. Es sieht aus wie ein Sternenhimmel.

29. Januar
Da wir an diesem Tag nichts Besonderes unternahmen und in Hokitika einen Ruhetag verbrachten, hier eine kurze Information über die Ureinwohner von Neuseeland.
Die Maori waren die ersten Siedler von Neuseeland und kamen im 10. bis zum 12. Jahrhundert aus Polynesien (Cookinseln, Tahiti und Marquesas). Ihre Sprache ist noch heute eng mit den anderen polynesischen Sprachen verwandt. Die Maoris kannten lange Zeit keine Schriftsprache. Die frühen Missionare haben als erste europäische Siedler ihre Sprache niedergeschrieben. Dazu benötigten sie nur 15 Buchstaben des lateinischen Alphabets. Heute wird diese Sprache in allen Schulen Neuseelands wieder unterrichtet.
Beispiele der Sprache:
Kia ora Hallo
Hoere ra auf Wiedersehen
Die Maori verehrten und verehren natürlich auch heute noch ihre Legenden, die Mutter Erde und die Gestirne. Das bewog sie dazu, alle Berge, Ortschaften, Flüsse usw. mit einem Gemisch aus diesen 3 Zutaten zu benennen. Durch das kurze Alphabet, klingen diese Bezeichnungen für unsere Ohren alle sehr ähnlich. Wenn wie die letzten Tage unserer Reise mit maorischen Namen benennen, klingt das etwa so:
Von Manapouri über Anau nach Parova. Dem Nokamai entlang zum Lake Wakatipu. Am Remarkables Gebirge entlang zum Lake Hawea. Nach Makorora über den Waiatoto zum Lake Moeraki, und dann geniessen wir die Aussicht am Piakatu Point. Noch schöner ist es am Tititira Head. Weiter nach Karangarua zum Lake Mahinapua. Von Mananui zu den Okarito Lagunen, und schliesslich landen wir in Takuta.

30. Januar
Noch ein paar weitere Informationen über Neuseeland:
Die ersten Europäer in Neuseeland kamen aus Holland und strandeten anfangs des 18. Jahrhunderts in der Golden Bay auf der Südinsel. Als die Maori sie mit ihren Kanus empfangen wollten, ergriffen sie aber lieber die Flucht. Von diesen Holländern stammt aber der Name Niew Zeeland.
Im Jahr 1769 segelte James Cook aus England und Jean de Surville aus Frankreich an die Küsten. Sie gelten als Entdecker von Neuseeland.
1840 wurde Neuseeland offiziell zur britischen Kolonie.
Zurück zu unserer Reise: Für einmal gab es Fahrerwechsel. Der Kommentar blieb natürlich nicht aus: Zwar keine Fehler mit links, dafür wird beklagt, dass es viel zu schnell um die Kurven geht. Na ja, man gewöhnt sich mit der Zeit an vieles. Die Fahrt der Küste entlang von Hokitika via Greymouth war wunderschön. Bei den Pancakefelsen machen wir einen Stopp und bewunderten die sehr speziell aufgeschichteten Felsen. Den Graureihern scheint es hier auch recht gut zu gefallen, denn wir sahen einige davon auf den Felsen. Eindrücklich ist auch, wie die Wellen in den Hohlraum der Felsen eindringen und bei Flut über 30 Meter hochspritzen. Nach kurzer Weiterfahrt in Westport am Cape Foulwind angekommen, beobachteten wir noch das Familienleben einer Seehundekolonie. Es war mächtig was los. Es wurde gekreischt, gekämpft und rumgeplanscht. Toll zum Zuschauen. Danach verliessen wir die Küste und fuhren durch die Berge am Buller River entlang bis nach Murchison.

31. Januar
Nun übernahm Weggu wieder das Steuer und wir fuhren auf relativ direktem Weg Richtung Nelson. In Kohatu verliessen wir die Hauptstrasse und fuhren über eine kleinere Gebirgsstrasse nach Motueka an die Küste. Wir deckten uns noch mit Lebensmitteln ein und zogen weiter nordwärts in die Einsamkeit. Bei Cape Farewell war die Strasse zu Ende. In dieser Gegend ist der Unterschied zwischen Ebbe und Flut gewaltig. Bei unserer Ankunft herrschte Ebbe und es bereitet sich ein riesiges Watt aus. Ein Paradies für die Vögel aus der Antarktis, die hier den Sommer verbringen. Wir bewunderten eine Zeitlang die Vögel und schlugen dann unser Camp in Pahare auf.

1. Februar
Es sollte ein guter Tag werden (vor allem für Chrige). Wir hatten am Vorabend nach der Ankunft in Pohara noch einen Kajakausflug an der Golden Bay gebucht. Wir standen also früh auf und waren daran unser Picknick zu machen. Weggu wollte sich beim Streichen des Sandwichs ein wenig bequem machen und dazu aufs Bett sitzen. Dumm nur, dass Chrige wenigstens den Teil, den Weggu zum Absitzen benutzen wollte, bereits entfernt hatte. Also knallte es den Weggu einfach gegen das Teil, das noch da war, aber leider nicht mit dem Allerwertesten, sondern mit dem Rücken. Wer Chrige kennt, der weiss, dass sie sich sofort mit grösster Aufopferung um Weggu kümmert und versuchte ihm das Leiden zu lindern. Wer Chrige kennt, wird aber ein „bisschen erstaunt“ darüber sein, dass sie auch noch 15 Minuten nach dem Vorfall vor Lachen Tränen geweint hat. Weggu war auf jeden Fall schwer verletzt, aber nach dem Motto ‚Indianer kennen keine Schmerzen' nahmen wir an der Golden Bay dennoch unser Kajak in Empfang. Es war ein Zweier-Kajak, in dem wir Platz nahmen und damit sofort losbretterten, um unser Tagesziel - Ca. 8 km hin und zurück hatten wir uns am Vorabend vorgenommen - zu erreichen. Klar, wir wurden bei der Übergabe darauf hingewiesen, dass es recht starke Winde haben würde. Aber als wir nach ca. 1,5 Kilometern um die erste Ecke kamen, da war die Lage bitter. Wir gaben alles und kamen pro Minute ca. 4 Meter vorwärts. Um zu errechnen, wie lange wir bei dem Tempo für die bis zur nächsten Ecke vor uns liegenden 700 Meter (ohne Berücksichtigung eventuell auftretender, aber unwahrscheinlicher Ermüdungserscheinungen) brauchen würden, muss man nicht Einstein sein. Wir brachen also unser Vorhaben ab und reisten schon am Mittag in den Abel Tasman Nationalpark weiter.

2. Februar
Nachdem sich ja Weggu am Vortag schwer verletzt hatte, war an den geplanten Kajakausflug im Abel Tasman Nationalpark natürlich nicht mehr zu denken. Angedacht wurde er von Chrige zwar noch, aber angesichts des Gejammers von Weggu wurde dann zu Gunsten eines Ausfluges mit dem Wassertaxi entschieden. Wir gingen deshalb schon gegen 9 Uhr an den Hafen, um mit so einem Taxi den Park zu besichtigen. Wir unterbrachen unsere Wassertaxifahrt an einem schönen Strand um eine dreistündige Pause einzulegen. In dieser Zeit marschierten wir auch noch zum Nachbarstrand und zurück, bevor wir mit dem Wassertaxi wieder zurück nach Marahau fuhren.
Folgendes zu dem Nationalpark:
Er ist wirklich sehr schön. Unser Eindruck ist, dass er vor allem zu Fuss, mit dem Kajak oder kombiniert (wird in allen Varianten angeboten) erkundet werden sollte.
 
3. Februar
Am Morgen versuchten wir mit Liselotte (Mutter von Chrige), welche gerade bei Resle (Schwester von Chrige) zu Besuch war, zu skypen. Trotz einer recht guten Wireless-Verbindung hatten wir vor allem bei der Tonübertragung Probleme. Da die Bildübertragung erstaunlich gut funktionierte, war vorwiegend Lippenlesen angesagt. Danach fuhren wir nach Nelson und bezogen Nachtstellung auf einem riesigen Campingplatz mit über 1000 Stellplätzen. In der uns zugewiesenen Ecke des Campingplatzes waren aber nicht einmal 10% der Plätze belegt. Ob sie in Neuseeland die Krise auch ein wenig spüren? Danach schauten wir uns noch Nelson an und kauften im Fischmarkt feine Muscheln. Für Chrige gab es Muscheln und für Weggu Cervalatsalat (Sie waren bei einem deutschen Metzger auf jeden Fall so angeschrieben) zum z’Nacht.

4. Februar
Wir reisten weiter Richtung Picton, von wo aus wir in den nächsten Tagen mit der Fähre auf die Nordinsel umsiedeln wollen. Unterwegs entschieden wir uns spontan für einen Ausflug nach Kenepuru Head (liegt im Marlborough Sounds). Da fanden wir einen wunderschönen DOC Campingplatz (Department Of Conservation). Das sind ganz einfache, aber schön gelegene Campingplätze. Meist nur gerade mit einer Toilette ausgestattet, aber in ganz Neuseeland zu finden. Eine Übernachtung kostet 2 bis 6 Dollar pro Person, je nach Campingplatz, Ausrüstung und Lage. Weggu hat den ganzen Nachmittag auf einen Fischer gewartet, der an diesem wunderschönen Ort vorbeikommt, ihm einen Fisch fängt und offeriert. Das ist leider für Weggu nicht eingetroffen. So ging er selbst auf die Suche, kam aber ohne Fisch, dafür aber mit Austern oder Jakobsmuscheln zurück. Waren es keine Jakobsmuscheln? Wir wissen es nicht so genau. Das Öffnen war auch kein Problem (Büchsenöffner), der Inhalt sah wirklich toll aus. Chrige verzichtete dennoch auf das feine Mahl, das ihr Trapper heimgebracht hatte. Wir haben deshalb etwas anderes, aber auch Feines gekocht und danach an diesem wunderbaren Ort eine geruhsame Nacht verbracht.

5. Februar
Die Sonne weckte uns schon sehr früh. Trotzdem liessen wir uns viel Zeit beim Aufstehen und beim Morgenessen. Am Wasserhahn gab es noch einen Schwatz mit Schweizern (von 4 Campern auf diesem kleinen Campingplatz waren 2 mit Schweizern befüllt), welche seit ein paar Monaten in Australien und Neuseeland unterwegs sind. Danach zurück über die kleine, kurvige Fjordstrasse bis Linkwater. Auf dem Queen Charlotte Drive ging es dem schönen Fjord entlang nach Picton. Hier buchten wir noch ein billiges Ticket für die Autofähre auf der Interislander. Überall wird diese Fähre als die teurere von beiden beschrieben, aber scheinbar kann das auch ändern. Picton habe wir besichtigt, kurz eingekauft und danach etwas ausserhalb unseren Campingplatz bezogen. Die Bewohner von Picton und Umgebung scheinen zu den Gewinnern dieses Landes zu gehören. Überall werden grosszügige Häuser gebaut und am Hafen stehen tolle Yachten und Segelschiffe. Bei einem Spaziergang am Hafen hatten wir Glück und sehen zwischen den Booten einen grossen Rochen vorbeischwimmen. Im Jachthafen hätten wir an der Mauer die Grünmuscheln, eine Spezialität dieser Region, direkt abernten können. Ist aber leider verboten.

6. Februar
Heute ist es wieder extrem heiss. Aber da wir erst um 13.25 auf die Fähre nach Wellington einchecken mussten, entschieden wir uns, vorher eine Wanderung auf einem Bergkamm des Fjords zu unternehmen. Die Aussicht war gewaltig. Wir sahen von da oben die vielen Seitenarme des Queen Charlotte Sounds, der sich bis zum Horizont ausdehnt. Natürlich machte uns die Hitze zu schaffen und leider ging es nur eine kurze Strecke durch den Wald. Da war aber die Hölle los. Die Zikaden - oder wie die hier in Neuseeland auch heissen mögen - machten einen gewaltigen Lärm. Wenn dieser Lärmpegel von einer Behörde für Arbeitssicherheit untersucht würde, gäbe es da eine Gehörschutzpflicht. Wirklich ohrenbetäubend. Wir waren rechtzeitig vom Wandern zurück, kauften noch kurz ein und checkten früh für die Fähre ein. Wir schaffen es leider nicht als erstes, aber immerhin als zweites Auto auf die Fähre. Die Überfahrt verbrachten wir in einer Kaffeebar mit 2 riesigen Bildschirmen, auf welchen laufend Aufzeichnungen der in den letzten Tagen stattfindenden Rugbyspiele übertragen wurden. Rugby ist in Neuseeland populärer als Fussball, und Neuseeland ist im Rugby eine Macht. Es war also ganz amüsant diese Aufzeichnungen anzusehen und die Reaktion der Einheimischen zu beobachten. In Wellington angekommen verliessen wir als zweites Auto die Fähre und die Frau Navigator fand auf Anhieb die richtige Strasse zum Zeltplatz, etwas ausserhalb im Hutt Park. Wir wären die Ersten dieser Fähre auf dem Campingplatz gewesen, aber der Fahrer, der Depp, wusste es wieder mal besser und fuhr im Kreisel eine Ausfahrt zu weit. Dies hat ihm den Preis einer Rückfahrt ins Zentrum von Wellington eingebracht. Wie es auch sei, auf jeden Fall haben wir auch noch unser Camping bezogen und eine ruhige Nacht verbracht.

7. Februar
Für heute stand die Stadtbesichtigung von Wellington auf unserem Programm. Da die Stadt recht gross ist, entschieden wir uns für den öffentlichen Bus. Kurz vor der Bushaltestelle nahmen wir das Angebot eines freundlichen Maorivanfahrers an und liessen uns ganz bequem nach Downtown chauffieren. Diese Hilfsbereitschaft bezahlten wir dann natürlich mit dem doppelten Preis eines normalen Bustickets, aber was soll`s. Wir verweilten einige Stunden im sehr abwechslungsreichen und informativen (über Land und Leute) Te Papa Museum. Später deckten wir uns auf einem Markt im Hafen mit frischen Lebensmitteln ein und genossen die marktwirtschaftliche Lehrstunde am Fischmarkt. Da wurde auf einem Kutter Fisch nach allen Regeln der Kunst verkauft, gefeilscht, gehandelt und am Schluss auch noch die Fischköpfe verkauft. Zur Erholung zog es uns noch in eine Bar, in welcher wir in den Genuss eines kostenlosen Blueskonzert kamen.

8. Februar
Früh morgens fuhren wir vom Hutt Valley aus an die Südspitze von Wellington, zum Cape Palliser.
Hier waren nicht mehr die Ortsnamen, sondern die Strassennamen angeschrieben. Die existieren auf unserer Karte aber leider nicht. Prompt landen wir im Niemandsland am Pazifik. Dem Postboten sei Dank, der uns wieder auf den richtigen Weg führte. Am Cap angekommen wurden wir von einer grossen Seehundekolonie begrüsst, welche uns den Ärger von vorher wieder vergessen liess. Auch hier gilt es, einen gewissen Abstand einhalten, auch wenn sie fast auf der Strasse liegen und sich in der Abendsonne räkeln. Sonst werden die Damen laut. Die Klippen sind übersät mit Jungtieren und Müttern. Die Herren der Schöpfung sind hier nur einmal im Jahr auf Besuch. Danach fuhren wir noch zu einem etwas verwahrlosten Campingplatz, dafür mit grandioser Sicht auf den See. Im Hintergrund war auch noch die Brandung des Pazifiks zu hören. In dieser Nacht waren die Sterne fast zum Greifen nah.

9. Februar
Üeberführungsetappe vom Cape Palliser nach Wanganui. Keine besonderen Vorkommnisse.
Da wir viel durch Wälder streiften, hier noch einige Informationen zum Wald:
In Neuseeland wurde in der Vergangenheit brutal abgeholzt und es wurde der Natur ein immenser Schaden zugefügt. Zum Glück hat aber auch in Neuseeland ein Umdenken stattgefunden und es sind riesige Gebiete unter Naturschutz gestellt worden. Gleichzeitig wurde damit begonnen wieder aufzuforsten.
Wenn Du über die unten aufgeführten Bäume mehr wissen möchtest, klickst du auf den maorischen Namen des Baumes und findest da mehr Infos. Ein Teil auf Englisch, aber das meiste auf Deutsch.
Die wichtigsten Bäume von Neuseeland sind:

  • Der farbenprächtige, gelb blühende Kowhai (auch beliebt beim Opposum der australischen Beutelratte), die ihn kahl frisst. Der Kowhai ist der Nationalbaum der Neuseeländer.

     

  • Der Pohutukawa (Küstenbaum der Nordinsel), er blüht leuchtend rot und wird auch als Weihnachtsbaum bezeichnet.

     

  • Der Rata, er blüht purpurrot und ist überall anzutreffen

     

  • Der Kauri ist der älteste Baum Neuseelands und kommt nur noch vereinzelt vor. Er ist ein Riese, wird bis zu 60 Meter hoch und erreicht einen Stammdurchmesser von bis 5 Metern.

     

  • Die typischste aller Pflanzen Neuseelands ist der Baumfarn. Es gehört zur Vegetation in allen Feuchtgebieten. Es gibt 2 verschieden Arten: Das schwarze Mamaku (wird bis zu 20 Metern hoch) und das weisse Ponga (wird bis zu 10 Metern hoch). Das weisse Ponga erscheint auch oft als Logo auf neuseeländischen Produkten.

Farn



Nachtrag zum Opposum von oben:
In Neuseeland gibt es allgemein sehr grosse Probleme mit eingeführten/eingeschleppten Tieren und Pflanzen, welche das ursprüngliche System gefährden und auch schon zur Ausrottung verschiedener Tiere geführt hat. Willst Du mehr darüber wissen? Guckst Du hier.

10. Februar
Wir verließen unser Nachlager in Wanganui gegen 9 Uhr und machten uns auf den Weg über Pipiriki auf der Whangaphui River Road nach Ohakune. Die Fahrt durch die Schlucht über eine ungeteerte Strasse war abenteuerlich, aber sehr schön. Wir benötigten für die ungefähr 90 Kilometer ca. 4 Stunden und bezogen recht früh den Top 10 Campingplatz in Okahune. Wer in dieser Gegend ist, sollte den Campingplatz besuchen. Die Lage ist nicht speziell. Aber wie er eingerichtet und betreut wird ist aussergewöhnlich und verdient ein besonderes Lob.

11. Februar
Von Ohakune ging es Richtung Nationalpark zur Wanderung der drei Vulkane. Leider war das Wetter so schlecht, dass wir an einen Start nicht denken konnten. Wir haben uns also ein bisschen die Gegend angeschaut und dann in Taupo den Campingplatz bezogen. Der gleichnamige See ist übrigens der grösste Kratersee der Welt.

12. Februar
Nachdem es auf Grund schlechten Wetters bereits gestern nicht mit unserer Vulkanwanderung geklappt hatte, versuchten wir es heute Morgen (ermuntert durch blauen Himmel beim Aufwachen) noch einmal und fuhren in den Nationalpark. Je weiter wir fuhren, umso schlechter wurden das Wetter und die Sicht. Am Fusse der Vulkane angekommen waren wir noch gerade 50 Meter unterhalb der Nebelgrenze. Zerknirscht gaben wir unser Vorhaben auf und fuhren Richtung Rotarua mit der klaren Vorstellung, soviel Vulkanisches wie möglich (heisse Quellen und so) kostenlos zu erleben. Chrige hat wie wild im Lonely Planet nach Vulkanischem gesucht und Weggu fuhr auch meistens links. Wir besichtigten bei Taupo das Vulkanzentrum (wirklich interessant und für 9,50 Dollar fast ein Schnäppchen) und fuhren auf der Suche nach dem Gratis-Badespass weiter Richtung Rotorua. Chrige fand es, das Paradies: Ungefähr 26 km vor Rotorua, in einem schönen Wald ein Bach mit 40° warmem Wasser. Nur für uns alleine. Seht euch mal die Bilder an, traumhaft! Danach fuhren wir nach Rotorua und verbrachten die Nacht am Blue Lake

13. Februar
Bei Sonne und Regen gleichzeitig machten wir uns auf in den Redwoodpark, um die riesigen Bäume zu bestaunen. Schon sehr eindrücklich, diese Riesen, und hier ein ganzer Wald voll von ihnen. Weiter ging es via Puke nach Tauranga zu den grössten Kiwiplantagen von Neuseeland. Diese Gegend liegt am Pazifik und ist neben den Kiwis auch für ihre schönen Sandstrände bekannt. Unser Nachtlager schlugen wir an den Dünen vom Papamoa Beach auf. Der Wind war so stark, dass Weggu ihn ausnutzen wollte um unsere Wäsche zu trocknen, aber das Seil hielt leider nicht. Es musste dann halt doch noch der Tumbler ran.

14. Februar
Es war ziemlich stark bewölkt, als wir weiter nordwärts an der tollen Küste entlang bis zum Hot Water Beach fuhren. An diesem Beach sind die Surfer zu Hause und versuchen auf den Wellen zu reiten oder unter ihnen durchzurauschen. Für die Ungelenkigen gibt es hier ein Buddelvergnügen. Ganze Heerscharen sind daran, im Sand Löcher zu graben, um auf das darunter liegende ca. 60° heisse Wasser zu stossen. Um das Füdli zu schwenken, ist das viel zu heiss, aber man kann ja kühleres Wasser aus dem Pazifik dazuschöpfen und so ein gutes Gemisch erzeugen. Es war wirklich ein heisses Vergnügen, zum einen heisses Wasser und dann noch der nicht minder heisse Sand (In der Zwischenzeit waren nämlich auch die Wolken der Sonne gewichen). Der Campingplatz von Hahei, auf dem wir übernachteten, liegt wunderbar und direkt am Sandstrand. Weggu „schmiss“ sich zum Valentinstag in die Küche und machte einen feinen Lammbraten.

15. Februar
Wir fuhren von Hahei nur ganz kurz bis zu einem Parkplatz. Ab da unternahmen wir eine 45-minütige Wanderung. Diese führt, meist durch ursprünglichen Wald, bis an den wunderschönen Strand von Cathedrale Cove. Schaut euch mal das Bild an. Ist das etwa kein Strand? Danach fuhren wir weiter nach Whitianga zum Übernachten.

16. Februar
Jetzt hat es auch uns erwischt. Heute Morgen regnete es in Strömen und unser Campingplatz stand 10 cm unter Wasser. Auch der Wetterbericht für die nächsten drei Tage versprach nichts Gutes. Der Navigator durchsuchte sofort den Lonely Planet nach Alternativprogrammen zu den schönen Buchten in der Gegend bis zur Südspitze beim Cap Colville. Wir beschlossen eine radikale Umstellung und fuhren direkt in Richtung Auckland. Gegen 13 Uhr bezogen wir ca. 100 km vor Auckland unser Nachtlager im Miranda Holiday Park, um wieder mal zu waschen und ein Brot zu backen (danke, Chrige!). 

17. Februar
Heute Morgen sah das Wetter nicht gerade berauschend aus, also fuhren wir nach Auckland, um das „Kelly Tarlton’s Antarctic Encounter & Underwater World“ zu besuchen. Eine spannende Mischung aus Museum und Zoo. Der Zoo mit Hauptaugenmerk auf Pinguinen, Rochen, Haien und sonstigen Fischen. Ist wirklich sehr gut gemacht und einen Besuch wert. Danach fuhren wir weiter Richtung Waipu auf den DOC Campingplatz Uretiti Recreation Reserve. Ein wirklich schöner Platz mit einem unglaublichen Strand. Das Wetter war (entgegen dem Wetterbericht) schon bei unserer Ankunft und auch noch den ganzen Abend strahlend schön. Wir hatten wieder mal Glück.

18. Februar
Da uns am Vorabend beim Kochen noch das Gas ausgegangen war, hat Weggu unter grösstem technischen Einsatz (von Rechaud-Kerzli usw.) Tee und Kaffee gekocht. Es hat lange gedauert, aber am Ende doch zum Erfolg geführt. Leider war uns das Wetter an diesem Tag nicht mehr so hold wie am Vortag. Es hat schon beim Aufwachen leicht genieselt und sah auch für den Verlauf des Tages nicht besonders aus. Da der Wetterbericht für Morgen aber schon wieder gut ist, bleiben wir in der Gegend, machen einen Bürotag und schreiben wieder mal einen Newsletter. Morgen geht es dann an die schönsten Sandstrände von Neuseeland.

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 16. März 2010 um 23:43 Uhr