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05 | 06 | 2013
Brasilien


Kurztrip nach Brasilien
Brasilien vom 2. bis 15. September Südpantanal und die Wasserfällen von Iguaçu
Auf Grund der Kürze unseres Aufenthaltes verzichten wir auf eine Zusammenfassung. 

2. September
Dieser Grenzübertritt war harziger als andere und wir brauchten fast zwei Stunden um die Grenze zu passieren. In Cordoba fanden wir ein gutes Einkaufszentrum und ergänzten unsere Vorräte, bevor wir zum Parking des Flughafens fuhren, wo wir kostenlos übernachten durften.

 

3. September
Am Morgen fuhren wieder ins Zentrum von Cordoba um eine Strassenkarte von Brasilien zu besorgen. Das erwies sich als extrem schwierig, aber schlussendlich fanden wir an einem Kiosk ein recht gutes Kartenbuch. Um mehr über die Sehenswürdigkeiten des Moorgebietes Pantanal zu erfahren, suchten wir ein Reisebüro auf. Wir wurden gut beraten und machten uns mit diesen Informationen auf den Weg Richtung Paso de Lontra im Nationalpark Pantanal. Nach 110 Kilometern kam die Abzweigung zum Park. Ab da kamen wir nach 20 Kilometer auf guter Piste zum Schild einer Eco Lodge, welche Camping anbot. Das sah gut aus, also nichts wie hin. Doch dort wollten uns als erstes ein Paket mit Touren zum Preis von 150 Dollar verkaufen. Nur Campen kostete 24 Dollar pro Person und Nacht, Internet 18 Dollar extra. Das wäre die bei weitem teuerste Nacht unserer Reise geworden, weshalb wir dankend ablehnten und weiterfuhren. Etwas später fanden wir eine andere, wesentlich einfachere Lodge, bei welcher wir zum Preis von insgesamt 18 Dollar übernachten konnten. Eine allgemeine Information: Wer von Bolivien nach Brasilien einreist, bekommt den ultimativen finanziellen Schock. Auf einmal kostet alles das Doppelte und mehr. Für einen sehr schönen Camping an einem thermogeheizten Fluss zahlten wir in Bolivien vier Dollar, ein paar Kilometer weiter sollen wir das Zwölffache bezahlen. Es ist kaum zu verstehen.

 

4. September
Am Morgen konnten wir an einem Bootsausflug der Lodge teilnehmen. Dieser schien uns mit 18 Dollar pro Person preiswert. Wir waren gespannt auf das Resultat. Es gab viel zu sehen. Vor allem Vögel, Kaimane und ein paar Brüllaffen. Bei den Vögeln gab es eine riesige Vielfalt. Unter anderem sahen wir auch einige Male Tucane, welche wir im Verlauf unserer Reise schon beobachtet, aber noch nie richtig hatten fotografieren können. Es gelang uns diesmal. Vom Jaguar und Ozelot fanden wir immerhin Fussspuren. Am Nachmittag machten wir einen Ausflug zu einer anderen Eco Lodge und liefen von dort der Strasse entlang zurück. Wieder konnten wir sehr viele Tiere beobachten.

 

5. September

Wir beschlossen auf der Eco Lodge, die wir gestern besucht hatten eine Nacht zu verbringen um da blaue Aras (Papageien) zu beobachten. Davon habe es da eine grosse Gruppe, wie uns berichtet wurde. Zuerst konnten wir aber den Truck nicht starten, weil Weggu vergessen hatte das Verbindungskabel von Camper und Auto zu trennen. Wir mussten also zuerst den Generator anwerfen und eine halbe Stunde die Batterie aufladen. Dann konnten wir endlich abfahren und erreichten schnell den nur fünf Kilometer entfernten neuen Platz. Wir liefen gleich los und bekamen tatsächlich eine Gruppe von sechs dieser schönen Vögel zu sehen. Es gelang uns ein paar gute Fotos zu machen. Den Nachmittag verbrachten wir gemütlich in den Hängematten.

 

6. September
Wir fuhren ein paar Kilometer bis nach Passo de Lontro. Dort können beim Parque Hotel Wasserschweine beobachtet werden. Das sind die grössten Nagetiere und sehen aus wie riesige Meerschweine. Wir sahen die ersten schon vom Parkplatz des Hotels aus. Der Standplatz für die Nacht war schnell bezogen. Mit etwas Glück kamen wir noch zu einem bezahlbaren Schiffsausflug. Dabei sahen wir Hunderte von Kaimanen und wieder viele Vögel. Den Jaguar und die Fischotter kriegen wir aber leider nicht zu Gesicht.

 

7. September
Wir hatten für einmal Glück: Von den erwarteten 70 Kilometern Piste bis nach Bonito waren nur fünfzehn unasphaltiert. Daher kamen wir schon kurz nach Mittag in der Jugendherberge an und konnten endlich unsere Homepage updaten. Dies war dann gegen Abend geschafft und wir schauten uns wieder einmal die Tagesschau des SF DRS an. Ab und zu möchte man ja wissen was zu Hause abgeht – oder eben nicht abgeht. Im Moment ist die Festlegung des Kurses von 1.2 des Frankens zum Euro das Interessanteste für uns. Dies wirkt sich natürlich auch auf den Dollar aus und deshalb ist das Reisen für uns auf einen Schlag wieder 8% teurer geworden. Mal sehen ob der Dollar so hoch bleibt bis wir das nächste Mal Geld abheben, oder ob die anderen Staaten so stark Gegensteuer geben, dass die kleine Nationalbank gar keine Chance hat.

 

8. September
Von der Jugendherberge von Bonito fuhren wir gerade mal sechs Kilometer bis zum Camping beim Balneario der Stadt. Dort trafen wir zu unserer Überraschung auf die beiden Odermatts Ruth und Walter, mit denen wir schon seit fast einem Jahr per E-Mail in Kontakt sind. Mehr Infos über sie auf www.reisevirus.info.

Dass wir uns aber einmal treffen würden, hätten auch sie nicht gedacht. So gab es einen grossen Hallo und viel zu tratschen. Nebenbei versuchten wir auch noch deren Kaffeemaschine zu reparieren. Dieses Unterfangen hatte zwar keinen Erfolg, aber man kann nicht jeden Tag gewinnen. Apropos Gewinn: Das Camping ist wirklich eine Wucht. Unten am Fluss kann im kristallklaren Wasser gebadet werden. Tucane hat es hier nicht gerade wie Sand am Meer, aber einmal waren zehn Tiere auf einem Baum gleichzeitig. Am Nachmittag kamen auch noch ein roter und ein blauer Ara auf einen Besuch vorbei. Er liess aber auf Grund der Kürze seines Besuches keine Fotos zu.

 

9. September
Unglaubliches geschah: Es regnete. Seit Monaten tropfte es das erste Mal wieder auf unseren Camper. Odermatts fuhren weiter in Richtung Pantanal. Wir beschlossen noch einen Tag länger zu bleiben um dann bei hoffentlich schönem Wetter einen Flussschnorchelausflug zu unternehmen. Dieser war zwar mit über 70 Dollar pro Person teuer, aber es lohne sich, hatten uns Ruth und Walter gesagt. Also schauten wir uns in Bonita um und planten die nächsten Wochen. Gegen Abend wurde auch das Wetter freundlicher und wir sahen wieder blauen Himmel.

 

10. September
Obwohl wir recht früh beim Recanto Ecologico Rio de Prato waren, hatten wir Pech. Alle Schnorcheltouren waren bereits ausgebucht. Nach kurzem Überlegen entschlossen wir uns den Ausflug zu streichen und nicht noch einen Tag zu verweilen. Wir haben noch so viele Kilometer zu fressen, dass wir schweren Herzens auf das eine oder andere verzichten müssen. Da es also nichts mit Schnorcheln war, besuchten wir das Buraco das Araras, eine natürliche Anlage mit einem grossen Felskrater, in dessen Wänden die grossen rotblauen Papageien nisten. Danach ging es bis zum Camping am Balneario Municipal de Jardim um dort die letzte Nacht vor der langen Fahrerei zu den Wasserfällen von Iguaçu zu verbringen.

 

11. September
Wir schafften von den 780 Kilometern fast 720, bis wir 60 Kilometer vor Foz Iguaçu bei einem Truck Stop übernachteten. Dabei fuhren wir zuerst entlang Weide-, dann Acker- und am Schluss wieder Weideland. Die Ausmasse sind gewaltig. Hier ist ein Feld oder eine Weide nicht selten grösser als ein durchschnittlicher Bauernbetrieb in der Schweiz. Im riesigen Brasilien herrschen andere Massstäbe als in der kleinen Schweiz.

 

12. September
Die letzten 60 Kilometer waren schnell zurückgelegt und in Foz Iguaçu angekommen besuchten wir als erstes den Vogelpark. Der Eintrittspreis war mit über 15 Dollar pro Person zwar happig, aber der Park war gut gemacht, durch einige der Käfige kann spaziert werden. Da machte der eine oder andere Tucan sein Spielchen und flog von hinten wenige Millimeter über die Köpfe der Besucher. Auch die grossen Papageien im anderen begehbaren Käfig waren ganz schon frech und aufdringlich. Nachdem wir etwa zwei Stunden im Vogelpark verbracht hatten und es erst 11 Uhr war, besuchten wir noch die nur 300 Meter entfernte brasilianische Seite der berühmten Wasserfälle. Auch hier: Der Eintritt war mit 24 Dollar ein teurer Spass, aber die Wasserfälle waren wirklich eine Wucht. Die Wassermenge war bei unserem Besuch viermal höher als normal, es war extrem beeindruckend. Gegen 16 Uhr beendeten wir den Besuch und fuhren zum Camping der Jugendherberge, wo wir für mindestens zwei Tage bleiben wollten. Da konnten wir einen Besuch der argentinischen Seite der Wasserfälle für den nächsten Tag buchen.

 

13. September

Um 9 Uhr ging es los und wir mussten uns um nichts kümmern. Der Chauffeur sammelte die Pässe ein und erledigte alle Zollformalitäten, ohne das uns überhaupt ein Zöllner sehen wollte. Danach ging die Fahrt noch 20 Kilometer bis zum Park. Diese Seite der Fälle ist viel weitläufiger und es hat viele Wege und Stege an und über die Fälle. Durchaus spektakulär, natürlich auch weil die Wassermenge so hoch war. Sie ist hier durchschnittlich mit 2.000 m³/s  (Kubikmeter pro Sekunde) fünfzehn mal höher als die der Aare in Bern. An diesem Tag war sie aber mit 9.000 m³/s um das 50-fache höher als die der Aare. Beim Hochwasser im Jahr 1989, als sie 37.000 m³/s betrug, sogar 210 mal so hoch. Weil der Wasserstand so hoch war, konnte die Fähre nicht auf eine zentrale Insel fahren, von der man eine gute Übersicht über alle Fälle hat. So hat alles Vor- und Nachteile. Gegen 18 Uhr brachte uns der Chauffeur zurück ins Hostel. Da es schon spät war, assen wir zusammen mit zwei Kolumbianerinnen, mit welchen wir den ganzen Tag unterwegs gewesen waren, in einem nahe beim Hostel gelegenen kleinen Restaurant. Es gab wie in Brasilien oft ein Buffet mit Salat, Reis, Teigwaren, verschiedenen Gemüse und dazu nach Wahl ein Stück Fleisch vom Rind oder Poulet. Der Preis dafür war mit acht Dollar pro Person verkraftbar. Das Essen schmeckte ausgezeichnet.

 

14. September
Wir fuhren mit den beiden Kolumbianerinnen zur Staumauer des Itaipú. Er war lange der grösste Stausee der Welt, wurde nun aber durch das chinesische Grossprojekt überboten. Der Damm ist mit 2,5 Kilometer Länge gewaltig. Auf diese Länge erscheint die maximale Höhe von 180 Metern schon fast klein. Noch beeindruckender ist allerdings das Wasservolumen, welches der See fasst. Es sind 29 Mrd. Kubikmeter. Aufgeteilt auf alle acht Milliarden Weltbewohner würde jeder über 4000 Liter erhalten. Nach dem Besuch des Damms ging es zurück ins Hostel, wo Chrige das Nachtessen für uns vier zubereitete. Es gab Rösti mit Poulet. Uns geht es schon gut.

 

Mehr Infos zum Damm und dem Flusskraftwerk gibt es hier http://de.wikipedia.org/wiki/Itaip%C3%BA

 

15. September
Wir fuhren gegen 10 Uhr beim Hostel los und kamen eine Stunde später zum Zoll von Brasilien. Nach den vielen Grenzübergängen sind wir langsam routiniert und es scheint immer einfacher zu werden. Uns abmelden, das Auto abmelden, das war es. Danach ging es zum Zoll von Paraguay. Fortsetzung im Tagebuch Paraguay.

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 20. September 2011 um 23:31 Uhr