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05 | 06 | 2013
Chile und Argentinien von Santiago nach Buenos Aires

Chile und Argentinien 17.9. bis 28.12.2011
Zusammenfassung:
(anschliessend an die Zusammenfassung findet ihr das letzte Tagebuch und ganz unten das erste) 

Unsere Favoriten spiegeln vor allem unsere Vorliebe für Natur und Tiere wider. Wer Tipps zur Kunst sucht, wird auf unserer Seite selten etwas finden. Die Favoriten sind für Leute gedacht, die diese Länder bereisen möchten und ähnliche Interessen haben. Falls Ihr sie für die Planung Eurer Reise verwendet, würden wir uns sehr über eine Spende freuen und dies als Annerkennung für die zeitaufwändige Verfassung der Homepage betrachten. Natürlich freuen wir uns auch über Rückmeldungen von Reisenden, welche den einen oder anderen dieser Favoriten besucht haben.


Unser Favoriten Argentinien: 

Dazu muss natürlich geschrieben werden, dass wir nur einen sehr kleinen Teil dieses riesigen Landes gesehen haben.


  • Der Nationalpark von Peninsula Valdes mit seinen Walen, Seeelefanten, Seelöwen, Seehunden, Gürteltieren, Pinguinen und natürlich vielen anderen Tieren.
  • Punto Tombo, die grösste Pinguinkolonie von Südamerika.
  • Parque Nacional Bosque Petrificado (Wir konnten ihn wegen schlechter Strasse nicht besuchen, muss aber spektakulär sein).
  • Königspinguine bei Onaisin auf dem Weg zwischen Porvenir und San Sebastian (GPS S53° 26.663’ W69°18.340’
  • Nationalpark Torres del Paine.
  • Los Glaciares mit dem riesigen Gletscher Perito Moreno.
  • El Chalten mit den bekannten Berge Fitz Roy und Torre.


15. Dezember
Wir liefen von der Villa in eines der Zentren von Valparaiso. Wer Valparaiso auf der Karte anschaut, stellt schnell fest, dass sich die Stadt mit den 45 Hügeln sehr weitläufig ist und hinter fast jedem Hügel ein neues Zentrum auftaucht. Wir besuchten das zu empfehlende Museum der Geschichte der Schifffahrt. Danach ging es runter zum Hafen und ab da weiter Richtung Zentrum. Die Stadt machte wenigstens in diesem Teil einen eher ärmlichen Eindruck. Die Häuser, welche an den Hängen kleben, sind sehr farbenfroh und sehen von weitem sehr schön aus. Dies ist einer der Gründe, wieso die Stadt UNESCO-Weltkulturerbe ist. Gegen 15 Uhr waren wir wieder in der Villa und machten das Update der Homepage. Es war wohl das zweitletzte Mal.

 

16. Dezember
Da das Wetter nicht sonderlich gut war, entschieden wir uns in der Hoffnung einen schönen Strand mit Sonnenschein weiter zu fahren. Wir wollten eigentlich nach Pichidangui und da auf den Camping der Stadt. Es waren etwa noch zwanzig Kilometer zu fahren, als wir von einem hupenden Auto überholt wurden, welches uns Zeichen gab ihm in die Ausfahrt zu folgen. Wir dachten, wie hätten irgendein Problem mit dem Auto und folgten, aber natürlich mit entsprechender Vorsicht in die Ausfahrt. Wir wussten, dass auf diese Art auch schon Touristen ausgeraubt worden waren. Wir wurden aber auf Schweizerdeutsch begrüsst und von Giorgio direkt zum Apéro bei sich eingeladen. Wir waren sehr gespannt, wo wir hinkommen würden. Chrige dachte schon an eine grosse Villa am Strand und träumte von ein paar Tagen faulenzen. Wir gelangten zwar tatsächlich zum Strand, aber nicht zu einer Villa, sondern zu einem Restaurant. Es stellte sich heraus, dass Giorgio seit 25 Jahren hier in Los Molles ein Restaurant unter dem Namen El Pirata Suizo führte. Wir erhielten rasch den versprochenen Apéro, und kurze Zeit später entscheiden wir uns hier eine Nacht zu bleiben und in dem Restaurant zu essen. Das Nachtessen war der Hammer. Bei Giorgio gibt es keine Karte, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Man hatte die Wahl zwischen Fleisch oder Fisch. Wir erhielten eine feine Suppe, danach ein kleines und feines Raclette mit chilenischem Käse, zur Hauptspeise Truthahn mit Spätzli und zum Nachtisch einen feinen Kuchen des Hauses. Es war ausgezeichnet und wir vergaben 5 Sterne. Danach wurde noch getratscht, es wurde ein wirklich gelungener Abend.

 

17. Dezember
Von Giorgio zu einer Wanderung im nahegelegenen Parque el Puquon „gezwungen“ machten wir uns auf den Weg durch den Park. Wir konnten Seelöwen beim Spielen und viele Vögel beobachten. Der Ausflug dauerte länger als vorgesehen und weil es uns da ja gefiel, entschlossen wir uns einfach zu bleiben. Wir kochten aber selber und Weggu genoss danach noch Kaffee und Williams bei Giorgio.

 

18. Dezember
Was wollten wir weiter fahren, wir waren an einem schönen Strand, wir hatten Internet und noch einen Tag Zeit. Also beschlossen wir zu bleiben. Chrige skypte mit ihrer Familie und mit Freundinnen, und da es Weggu langweilig wurde, begann er mit dem Putzen. Die Werkzeugbox musste herausgeputzt und aufgeräumt werden. Kaum war Chrige nach dem Skypen zurück, schien sie sich mit dem Putzvirus angesteckt zu haben und begann mit der Reinigung des Backofens. Eh ja, es waren ja nur noch zehn Tage, bis wir den Camper abgeben würden. Das Nachtessen genossen wir dann wieder beim Schweizer Piraten.

 

20. Dezember
Es sollte ein interessanter Tag werden. Wir hatten ja letzte Woche den Servo der Lenkung wechseln lassen und dabei den Mechaniker auch gebeten zu kontrollieren ob der 4x4-Antrieb funktionierte. Weggu hatte seine Zweifel gehabt, seit wir uns auf dem Camping in Puerto Montt eingegraben hatten. Der Mechaniker bestätigte, dass der Vakuummotor für die Umschaltung defekt sei. Wir hatten deshalb bei der Firma Johnson in den USA Ersatz bestellen lassen. Wir holten also zuerst den Vakuummotor ab. Er war tatsächlich da. Wir brachten ihn zur Dodge Garage. Wir durften zum Glück den Camper auf dem Truck lassen. Das Abladen wäre zwar kein Problem gewesen, aber das Einfädeln beim Aufladen ist Millimeterarbeit und hätte entsprechend Zeit und Nerven gebraucht. Wir beschäftigten uns in der Zwischenzeit in einer nahe gelegenen Einkaufsmall. Als wir gegen 14 Uhr wieder bei der Dodge Garage waren, konnten wir feststellen, dass alles bereits erledigt war. Wir bezahlten also und stiegen ein. Weggu wollte sofort ausprobieren, ob jetzt etwas anders sei und legte den Hebel auf 4x4. Siehe da, jetzt leuchtete auf einmal die Anzeige am Armaturenbrett wieder. Dies bedeutete, dass wir seit Costa Rica oder – besser gesagt – seit zehn Monaten keinen 4x4 mehr gehabt hatten. Einmal hatte es geknackt, als wir im 4x4 fuhren, später war uns aufgefallen, dass die Leuchtanzeige nicht mehr funktionierte. Wir glaubten aber, dass dies auf eine defekte Lampe zurückzuführen sei. Da sie jetzt leuchtete, war das Gegenteil bewiesen. Es wurde uns ein bisschen anders. Es ging uns durch den Kopf, dass wir für die vielen Schlamm- und Sandstrassen den Allradantrieb eingeschaltet hatten und dann im Vertrauen auf gute Traktion mit Todesverachtung weitergefahren waren. Wir wären viele Male umgedreht, wenn wir das gewusst hätten. Anderen Reisenden haben wir kluge Ratschläge erteilt: Diese Schlammstrasse da und dort könnt ihr ohne 4x4 nicht fahren. Jetzt fragen wir uns fast, wozu es den Allradantrieb überhaupt brauchte. Egal. Wir übernachteten noch einmal am Fluss in Santiago und hatten nun nur noch 1.400 Kilometer bis Buenos Aires vor uns. Dort wollten wir in drei Tagen sein, also würde es wohl die nächsten Tage ein bisschen streng werden

 

21. Dezember
Nach einer letzten Übernachtung in Santiago fuhren wir Richtung argentinische Grenze. Diese überschritten wir bei Las Cuevas und fuhren nach Mendoza noch ca. 100 Kilometer, bevor wir bei einer YPF Tankstelle das Nachtlager bezogen. Ein Tag ohne Schwierigkeiten.

 

22. Dezember
Wir fuhren schon um 7 Uhr los, denn es waren immer noch 1.000 Kilometer bis nach Buenos Aires. Da wir festgestellt hatten, dass beim Fahren die Camperbatterie nicht mehr aufgeladen wurde, schauten wir unterwegs nach einem Autoelektriker. Gegen Mittag fanden wir einen, aber der hatte keine Lust Geld zu verdienen. Er musste Essen gehen. Also fuhren wir weiter bis nach Vedia und fragten uns da zu einem Autoelektriker durch. Der hatte zwar auch keine Zeit, schaute aber trotzdem kurz nach und fand den Fehler sehr rasch. Ein Kabel war gerissen. Das Ganze dauerte nicht einmal zwanzig Minuten und der Ladestrom floss wieder. Dummerweise vernahmen wir aber seit dieser Ortschaft sehr komische Geräusche vorne rechts, die gar nichts Gutes verhiessen. Wir erkundigten uns deshalb nach einem Mechaniker. Der Erste war der Sache nicht gewachsen, fuhr uns aber voraus zu einer anderen Werkstatt. Da waren zwei Brüder in einer sauberen und aufgeräumten Werkstatt am Schrauben. Die Diagnose war schnell erstellt. Das Radlager war nicht nur defekt, sondern es kamen auch bereits Eisenspäne aus dem Lager. Zuerst schien es, als könnten sie uns nicht helfen, weil so ein Lager für einen amerikanischen Truck sicher nicht zu finden sei. Sie versuchten es aber trotzdem und telefonierten. Nach einer halben Stunde war klar, dass in der 50 Kilometer entfernten Stadt ein solches Lager vorhanden war. Aber nur eines, wie uns gesagt wurde. Das wurde sofort in ein Auto eingeladen und kam gegen 21 Uhr in der Werkstatt an, wo es gleich fachmännisch eingebaut wurde. Wir hatten wieder Mal ein Riesenglück. Gute Mechaniker und das richtige Ersatzteil. Nicht auszudenken, wenn wir fünf Tage auf eine Ersatzteil hätten warten müssen. Wir wollten ja am 24. die neuen Eigentümer in Buenos Aires treffen. Übernachten konnten wir direkt vor der Garage.

 

23. Dezember

Da es immer noch 400 Kilometer bis Buenos Aires waren, machen wir uns früh auf den Weg und kamen ohne Probleme durch. Auch die Fahrt zum Campingplatz in der Stadt klappte wie am Schnürchen. Diesmal hatte das GPS alle Einbahnstrassen im Griff. Die Umgebung des Campingplatzes war ziemlich vermüllt und es sah schon eher slummässig aus. Die Leute auf dem Camping waren aber supernett und das Gelände war 24 Stunden bewacht. Wir richteten uns ein und suchten nach einer Wäscherei. Leider war die Lagebeschreibung, die wir erhielten, ziemlich falsch. Wir suchten deshalb im ersten Anlauf vergeblich. Beim zweiten Versuch fanden wir sie dann und vereinbarten uns für den nächsten Tag. Danach richteten wir uns gemütlich auf dem Camping ein und gingen bald schlafen.

 

24. Dezember
Während Chrige mit Putzen begann, brachte Weggu die Wäsche und vereinbarte, sie um 14 Uhr abzuholen. Danach wurde zu zweit geputzt und aufgeräumt. Es hatte sich ganz schon was an Staub angesammelt. Vor allem in den Aussenfächern, aber auch ganz hinten in den Schränken. Gegen 14 Uhr ging Weggu zur Wäscherei, aber es war kaum zu glauben: sie war geschlossen. Was war nun wieder falsch gelaufen?? Nach längerem Überlegen kam er zum Schluss, dass er wohl mal wieder was falsch verstanden hatte. Es gibt im spanischen zwei Zahlen die sehr ähnlich sind: die Zwei („dos“) und die Zwölf („doce“), wobei das letzte „e“ nur zu erahnen ist. Weggu hätte also vermutlich bereits am Mittag da sein sollen. Das Geschäft hatte bis am 27. Dezember geschlossen, wir mussten also gezwungenermassen auf unsere Wäsche warten.

Zurück auf dem Camping wurde weiter geputzt. Wir erwarteten die neuen Eigentümer unseres Gespannes, aber die kamen einfach nicht. Weggu ging deshalb in den Internetladen um zu sehen, ob ein Mail von ihnen gekommen war. Tatsächlich! Der Taxifahrer hatte ihnen gesagt, die Gegend sei viel zu gefährlich, da dürften sie auf keinen Fall hinfahren. Also waren sie in ein Hotel gefahren und uns von da aus ein Mail geschickt. Wir informierten die beiden, dass es schon eine spezielle Gegend sei, dass wir uns aber absolut sicher fühlten. Kurz darauf kam die beruhigte Antwort, dann würden sie Morgen erscheinen. Wir waren nicht so unglücklich über den Verzug, denn so konnten wir noch in aller Ruhe weiter putzen. Danach gab es Nachtessen ohne Kerzen und eine frühe Bettruhe.

 

25. bis 27. Dezember

Die beiden Käufer Barbara und Michu trafen tatsächlich kurz vor Mittag ein. Chrige und Weggu waren gerade mit Putzen und Aufräumen fertig geworden. Während der drei Tage erklärten wir den beiden, was sie von Auto, Camper und Ausrüstung wissen mussten. Für Michu gab es eine Probefahrt, an den Abenden grillierten und kochten wir jeweils zusammen. Die Stimmung war gut, aber wegen der geplanten Übergabe ein wenig angespannt. Wir wussten ja nicht, ob die Übergabe wie geplant funktionieren würde.

 

28. Dezember
Es ging um die Wurst, oder eben um die Übergabe des Gespanns. Dazu fuhren wir schon um 7 Uhr los zum Fährhafen. Die Fähre fuhr zwar erst um halb zehn, aber wir hatten ja noch keine Tickets. Am Hafen angekommen sah es zuerst gar nicht gut aus. Wir hätten keinen Platz mehr auf dieser Fähre und die nächste ginge erst einen Tag später, sagte man uns. Wie fast immer in Südamerika, ging es aber am Schluss doch und wir waren alle inklusive Gespann an Bord. Nur drei Stunden später legten wir in Colonia, Uruguay an und die neuen Besitzer fuhren mit dem Gespann von der Fähre und durch den Zoll. Es ging alles reibungslos und es gab keine einzige Nachfrage. Die Übergabe war also geschafft.

Nun war es endgültig. Wir mussten von unserem braven Dodge mit seinem Camper Abschied nehmen. Wir vergossen zwar nicht gerade Tränen, aber es war schon speziell. Immerhin war das jetzt über 19 Monate und vom Nord- zum Südpol unser Zuhause. Danach verabschiedeten wir die neuen Besitzer Barbara und Michu, welche über einen anderen Grenzübergang zurück nach Argentinien fahren wollten. Nur mit Mühe und Not fanden wir danach ein Hotelzimmer in der Stadt. Am Abend gingen wir gemütlich Essen. Es schmeckte gar nicht so schlecht und so fehlte uns die eigene Küche noch nicht.

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 25. März 2012 um 19:19 Uhr